Mein Weg zu einem minimalistischeren Leben

Werbung, unbeauftragt

Heute gibt es mal keinen Post über vergangene Reisen sondern ich möchte dir von einem anderen Thema berichten, mit welchem ich mich seit geraumer Zeit immer mehr beschäftige… Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es um das Thema Minimalismus.

Die meisten Menschen denken beim Thema Minimalismus an eine karge Wohnung und einen leeren Kleiderschrank. Ich muss zugeben, dass auch ich anfangs ein paar Vorurteile gegenüber dieser Lebensphilosophie hatte. Ich dachte es handelt sich lediglich darum, sich nichts mehr zu gönnen und so gut wie nichts zu besitzen. Als ich mich jedoch ausgiebiger mit dem Thema auseinander gesetzt habe, war ich erstaunt, wie breit gefächert dieses Thema ist und wie viele verschiedene Auffassungen es davon gibt.

Wikipedia sagt: “ Minimalismus bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft sieht. Konsumkritische Menschen versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen.“ 

Kaktus (2)

Wie ich zum Minimalismus gekommen bin…

Früher sammelte ich alle möglichen Dinge, wie zum Beispiel Taschen, Postkarten, Schmuck (obwohl ich gar keinen trage) und Dekoartikel. Ich hatte unglaublich viel unnützes Zeugs in meiner Wohnung und kaufte regelmäßig immer mehr davon…

Als mein Freund und ich uns dazu entschlossen haben, zusammenzuziehen und erstmal gemeinsam in meiner Wohnung zu leben, war ich gezwungen in kürzester Zeit auszusmisten und mich von vielen Dingen zu trennen. Meine Wohnung bot mit ihren 50 m2 nicht gerade viel Stauraum für 2 Personen und so musste ich dringend mehr Platz schaffen. So begann ich also, nach und nach die Wohnung auszumisten und immer mehr Dinge aus meiner Wohnung zu befördern. Überraschenderweise machte mir die ganze Sache richtig Spaß und ich fühlte mich hinter her befreiter und gelöster als je zuvor. Ich war erstaunt, wie viel unnötigen Ballast ich über all die Jahre angesammelt hatte… Ich beschloss, von nun an, bewusster und achtsamer mit meinem Kaufverhalten umzugehen und unbedingt zu vermeiden, dass meine Wohnung erneut „zugemüllt“ wird. Ein Buch zum Thema Minimalismus war schnell bestellt. Das Buch half mir mein Verhalten zu analysieren und gab hilfreiche Tipps zu einem minimalistischeren Leben. Seit nun fast 3 Jahren versuche ich nach dieser Lebensphilosophie zu leben. Eigentlich wollten mein Freund und ich nur ein Jahr zusammen in der kleinen Wohnung leben. Ein wenig Geld sparen, um dann in eine größere Wohnung zu ziehen… Wir leben nun das vierte Jahr zusammen in der Wohnung und sind super glücklich damit. Wir geben kaum noch Geld für materielle Gegenstände aus. Stattdessen reisen wir sehr viel und kaufen uns nur noch etwas, wenn wir es tatsächlich benötigen. Ich achte nun auch mehr auf die Qualität der Gegenstände und kaufe Dinge nicht mehr nur weil sie im Sale sind oder ich damit ein Schnäppchen mache. Ich gebe mein Geld mehr für Erlebnisse oder Bücher aus, die mich persönlich weiter bringen oder mich wirklich erfreuen. Und vor allem schätze ich die Dinge wieder mehr seitdem ich weniger besitze. Ich habe mehr Geld zur Verfügung, bin freier und unabhängiger… Ich bin kein Hardcore Minimalist, aber die minimalistische Lebensweise macht mich definitiv ausgeglichener, zufriedener und achtsamer. Eine große Bereicherung für mein Leben.

Falls du auch gerne etwas minimalistischer leben möchtest, gebe ich dir nun ein paar hilfreiche Tipps für die ersten Schritte:

1. Wohnung ausmisten. Trenne dich radikal von unnötigem Ballast. Alte Erinnerungsstücke, die an eine schwere und traurige Zeit erinnern, solltest du nicht behalten.

Kaputte Gegenstände, die nicht mehr repariert werden können, haben auch nichts mehr in deiner Wohnung zu suchen.

Doppelte Gegenstände aussortieren. Du lebst allein und hast 3 exakt gleich große Pfannen, wozu?

Ganz wichtig: Schmeiße solche Gegenstände nicht einfach weg, sondern verkaufe oder spende sie an ein Sozialkaufhaus in deiner Nähe. Flüchtlingseinrichtungen freuen sich generell immer über Küchenuntensilien. Plüschtiere kannst du gut an Kinderheime spenden. Kleidungsstücke an gemeinnützige Organisationen abgeben, die sich für Obdachlose und kranke Menschen einsetzen. Wie zum Beispiel die Diakonie oder die Caritas. Eine andere Möglichkeit sind noch diverse Facebook Gruppen, in denen du die Gegenstände verschenken kannst. Beispielsweise die „Free your Stuff + Name deiner Stadt* Gruppen bieten sich dafür an. Dort wirst du wirklich alles los!

Falls du noch ein paar Lebensmittel oder Conserven übrig hast, freut sich auch die Tafel immer über Lebensmittelspenden. Ansonsten kannst du dich auch bei www.foodsharing.de anmelden, um dort deine Lebensmittel kostenlos anzubieten.

2. Bewusst und überlegt Neuanschaffungen kaufen. Überlege dir bei jedem Kauf genau: Brauche ich das wirklich? Ist es tatsächlich nötig, den fünften Mantel im Sale zu kaufen oder das Caprio als Zweitwagen, für das Ego und den Selbstwert? Macht mich diese Anschaffung auf Dauer wirklich glücklich oder möchte ich vielleicht gerade nur ein negatives Gefühl mit dem Kauf kompensieren?

3. Qualitativ hochwertige Dinge kaufen, die dementsprechend länger leben. So sparst du zusätzlich bares Geld. Wenn Gegenstände länger halten, brauchst du nicht so oft neue zu kaufen.

4. Öfters mal Second Hand kaufen oder bei Ebay Kleinanzeigen schauen, ob es deinen gewünschten Gegenstand dort gibt. Achte auch dort auf die Qualität. Wir leben in einer regelrechten Wegwerfgesellschaft, wer dem entgegenwirkt, hilft unserem geschwächten Ökosystem. Mein Ziel für 2019 ist übrigens viel weniger Müll im Alltag zu produzieren.

5. Minimalismus im sozialen Umfeld. Gibt es jemanden der dich immer runter zieht, der dir deine Kraft wortwörtlich raubt? Unsere Zeit auf dieser Erde ist begrenzt und sehr kostbar. Auch im Bezug auf unsere sozialen Kontakte ist weniger mehr. Unsere Umgebung kann uns und unser Leben stark beeinflussen und auch schon mal ins negative ziehen. Welche Menschen brauchst du wirklich in deinem Leben, von wem hättest du dich schon längst verabschieden sollen? Es schadet nie, sich auch diesbezüglich immer wieder Gedanken zu machen und da etwas „auszumisten“.

6. Nicht von 0 auf 100 starten. Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut. Du kannst dich nicht direkt von allem trennen und liebst Shopping noch immer viel zu sehr? Setz dich nicht unter Druck! Schon allein der Gedanke, minimalistischer leben zu wollen, ist ein Weg in die richtige Richtung. Je mehr du dich mit der Thematik auseinandersetzt und am Ball bleibst, desto leichter wird es dir fallen, immer häufiger auch mal zu verzichten.

Tasche (3)

Ich hoffe dir hat der etwas andere Blogpost gefallen und wenn du magst, hinterlass mir gerne ein Kommentar, wie du zum Thema Minimalismus stehst!?

4 Kommentare zu „Mein Weg zu einem minimalistischeren Leben

  1. Toller Artikel! Ich möchte mich auch in diese Richtung entwickeln. Weniger ist tatsächlich oft mehr. Wobei es mir trotzdem oft nicht leicht fällt, mich von Dingen zu trennen, gerade wenn Erinnerungen dran hängen. Andererseits empfinde ich es auch immer als Erleichterung, wenn ich mich trennen kann 😉
    Liebe Grüße
    Kerstin

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  2. Schöner Artikel zu einem ganz wichtigen Thema. Danke für die Tipps:) Mein Ziel 2019 ist es ebenfalls, weniger Müll zu verbrauchen und plastikfreier zu leben. Freue mich auf weitere Artikel von dir zu diesem Thema.
    Liebe Grüße,
    Laura

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