Takayama ist ein wunderschöner Stopp auf deiner Japanreise, der Kultur, Erholung und Sightseeing perfekt miteinander verbindet. Wir haben zwei volle Tage in Takayama verbracht und wären auch gerne noch länger geblieben, wenn wir etwas mehr Zeit in Japan zur Verfügung gehabt hätten. Takayama liegt mitten in den japanischen Alpen und wird gerne als Klein-Kyoto bezeichnet, auch wenn es längst nicht so stark frequentiert ist. In der charmanten Altstadt findest du viele denkmalgeschützte Holzhäuser aus der Edo-Zeit, die eine gemütliche Atmosphäre versprühen.
Sehenswürdigkeiten Takayama
Altstadt
Der Miyagawa-Fluss teilt Takayamas in zwei Teile: Auf der Ostseite des Flusses findest du die Altstadt mit ihren traditionellen Häuser aus der Edo-Zeit. Die meisten dieser historischen Gebäude haben sich in der Straße Sanmachi Suji angesiedelt.
Die Westseite des Flusses zeichnet sich durch eine Vielzahl von Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten aus. Jeden Morgen von 08:00 bis 12:00 Uhr kannst du auf dem dort ansässigen Morning Market lokale Produkte erwerben und eine Vielzahl frischer, regionaler Spezialitäten probieren, wie zum Beispiel Senbei, ein Reiscracker mit Sojasauce. Weitere sehenswerte Orte in der Altstadt von Takayama sind das nostalgische Showa-Museum und das Yoshijima Haus.
Vegetarische Restaurantempfehlung in Takayama: Im Sushi-Dining Nob erwarten dich nicht nur eine große Auswahl an Sushi-Kreationen, sondern auch Suppengerichte, Deep-fried-Gerichte und Salate.
Und das Beste? Es gibt viele vegetarische Optionen und die Preise sind absolut preiswert, sodass du ohne schlechtes Gewissen schlemmen kannst.
Takayama Route Higashiyam Wanderweg
Der Higashiyam Wanderweg in Takayama führt dich durch die Oberstadt und verbindet insgesamt 10 Tempel und 2 Schreine. Die Tempel befinden sich alle auf einem kleinen Hügel in einer wunderschönen friedlichen Atmosphäre. Besonders gut haben mir der Daiohji Tempel und der Tounín Tempel gefallen. Die Architektur der Tempelanlage Soyuji ist typisch für die traditionelle japanische Bauweise. Die Holzkonstruktionen, die geschwungenen Dächer und die kunstvollen Details schaffen eine harmonische Verbindung zur umgebenden Natur.
Cafe-Tipp in Takayama: Wenn du auf der Suche nach einem gemütlichen Café in Takayama bist, kann ich dir das Brand New Day Coffee sehr empfehlen. Nur einen Katzensprung vom Bahnhof entfernt, bietet das kleine Café eine super einladende Atmosphäre. Es eignet sich auch bestens zum Arbeiten, da das Internet schnell und zuverlässig ist.
Die Speisekarte hält sowohl köstliche Kaffeespezialitäten als auch leckeren Matcha bereit. Besonders empfehlenswert sind das Matcha-Tiramisu und die Croissants, die einfach himmlisch schmecken.
Onsen-Erlebnis nähe Takayama
Die Region rund um Takayama ist nicht nur für die atemberaubenden japanischen Alpen bekannt, sondern auch für die heilenden Onsen (heiße Quellen). Diese natürlichen Thermalquellen bieten dir die perfekte Gelegenheit, nach vollgepackten Erkundungstagen etwas zu relaxen. Wir haben die Onsen im Okuhida Garden Hotel Yakedake besucht, das etwa 40 km westlich von Takayama liegt (circa 1h Busfahrt). In den Onsen des Hotels hast du die Möglichkeit, in verschiedene Bäder mit unterschiedlichen Temperaturen zu entspannen. Die Umgebung ist absolut malerisch, und du kannst sowohl drinnen als auch draußen baden. Während die Innenbäder geschlechtergetrennt sind, bieten die beiden Außenbecken dir die Möglichkeit, gemeinsam mit deinem Partner zu entspannen – eine Seltenheit in Japan, da die meisten Bäder traditionell nur für ein Geschlecht zugänglich sind.
Die beiden gemischten Außenbecken sind perfekt in die Natur integriert und bieten eine traumhafte Aussicht auf die japanischen Alpen. Als Nicht-Hotelgast hast du die Möglichkeit vor Ort ganz unkompliziert einen Tagespass zu erwerben, der dir den Zugang zu den Onsen für nur 700 YEN (ca. 4,30 €) ermöglicht – ein echtes Schnäppchen (Stand Nov.´24). Die Onsen im Okuhida Garden Hotel Yakedake bieten dir eine absolut authentische japanische Erfahrung, die du auf deinem Japantrip nicht verpassen solltest. Weitere Onsen in der Umgebung von Takayama sind die Shin Hotaka Onsen und die Hirayu no Mori Onsen, die ebenfalls einen Besuch wert sein sollen.
Ausflug nach Shirakawa-go
Ein Ausflug von Takayama nach Shirakawa-go ist wie eine Reise in die Vergangenheit Japans. Dort findest du die UNESCO-Weltkulturerbe berühmten Gassho-Zukuri-Häuser, mit ihrer besonderen Architektur. Gassho-Zukuri bedeutet wörtlich „Hände zusammengelegt“ und bezieht sich auf die Dachform der Häuser, die an die Haltung der Menschen beim Beten erinnert. Die Dächer sind aus schwerem Reisstroh gefertigt, um den starken Schneefällen im Winter standzuhalten, was die Häuser vor Wasserschäden schützt. In der früheren Abgeschiedenheit der Dörfer sorgte die Bauweise dafür, dass die Bewohner die Winterzeit gut überstehen konnten, ohne auf externe Ressourcen angewiesen zu sein.
Einige der Häuser sind für die Öffentlichkeit zugänglich und bieten dir Einblicke in das frühere Leben der Bewohner. Bei einem Spaziergang durch das Dörfchen kannst du die verschiedenen Häuser bewundern und die frische Bergluft genießen. Einen wunderschönen Ausblick auf Shirakawa-go und die Gassho-Zukuri-Häuser von oben erhältst du auf dem Shirakawa-go Observations Deck, welches vom Dorf aus gut ausgezeichnet ist.
Shirakawago ist zu allen Jahreszeiten ein Besuch wert. Im Winter, wenn die Stadt sich in ein Winterwunderland verwandelt, genauso wie im Herbst, wenn die Wälder auf den umliegenden Bergen in den schönsten Herbstfarben strahlen. Im Sommer sind die Temperaturen im Gegensatz zum Rest des Landes angenehm mild und im Frühling kannst du den vielen Blumen dort beim Sprießen zusehen. Falls du mit dem Auto unterwegs bist, lohnt sich auch noch ein Besuch in die etwas ruhigeren Nachbardörfer Ainokura und Suganuma.
Weitere Ausflugsziele von Takayama aus
Mt. Norikura
Mt. Norikura ist ein beeindruckendes Berggebirge, welches mehrere Gipfel und Seen in den japanischen Alpen umfasst. Um von Takayama zu Mt. Norikura zu gelangen, kannst du z. B. den Nohi Bus nehmen, der regelmäßig von Takayama nach Norikura fährt (mit einem Transfer in Honokidaira). Die Fahrt dauert ungefähr 1,5 – 2 h und der Bus fährt fast bis ganz nach oben von wo aus die Wanderungen starten. Es gibt mehrere Wanderwege, die zum Gipfel führen, wobei der Hauptweg relativ einfach und gut markiert ist.
Die beste Zeit für einen Besuch des Mt. Norikura ist von Mitte Mai bis Oktober, wenn die Wetterbedingungen passen und die Wege schneefrei sind. Vom Gipfel aus hast du einen spektakulären Blick auf die umliegenden Berge und Täler, einschließlich der Japanischen Alpen. Diese Wanderung war einer der Hauptgründe, warum ich nach Takayama reisen wollte, umso trauriger war ich, dass wir im November zu spät dran waren und die Wanderung nicht mehr möglich war.
Hirayu Otaki Wasserfall
Ein Ausflug zum Hirayu Otaki Wasserfall, der etwa 50 km (ca. 1,5 Stunden mit dem öffentlichen Bus) von Takayama entfernt ist, stellt ebenfalls einen schönen Ausflug von Takayama aus dar. Mit einer Höhe von 64 Metern ist der Wasserfall ein beliebtes Fotomotiv. An heißen Sommertagen bietet er zudem eine erfrischende Abkühlung zwischendurch.
Hida Furukawa
Die Stadt Hida Furukawa liegt nur etwa 15 Kilometer (ca. 25 Minuten mit dem Auto oder 30 Minuten mit dem Zug) von Takayama entfernt. Diese kurze Distanz macht die Stadt zu einem idealen Tagesausflug oder einen kurzen Abstecher von Takayama aus. Die Stadt ist bekannt für ihre traditionellen Holzhäuser und die malerischen Kanäle die sich durch die kleinen Gassen ziehen.
Hida no Sato
Hida no Sato ist ein Freilichtmuseum, das sich in der Nähe von Takayama in der Präfektur Gifu befindet. Die Busfahrt von Takayama nach Hida no Sato dauert nur circa 15 – 20 Minuten. Das Freilichtmuseum bietet einen Einblick in das ländliche Leben und die alten Traditionen. Insgesamt findest du dort mehr als 30 historische Gebäude, darunter auch die bekannten Gassho-Zukuri-Häuser, die ebenfalls in Shirakawa-go gebaut wurden. Da wir diese bereits in Shirakawa-go bewundert hatten, haben wir aufgrund unserer begrenzten Zeit in Takayama auf einen Besuch in Hida no Sato verzichtet. Vielleicht hast du jedoch mehr Zeit zur Verfügung und möchtest dir das Freilichtmuseum ansehen.
Ich hoffe, dir hat mein Blogpost gefallen und er erleichtert dir deine Japan-Reiseplanung! Wenn du Fragen hast, hinterlasse gerne ein Kommentar.
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