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Ich bin dann mal vegan
Ich bin dann mal vegan

Ich bin dann mal vegan

Seit dem 01. Januar 2019 ernähre ich mich vegan und es geht mir von Tag zu Tag besser mit dieser Entscheidung! Im heutigen Blogpost möchte ich dir berichten, was mich dazu bewegt hat, meine Ernährung von heute auf morgen auf eine vegane Ernährung umzustellen.

Meine Beweggründe

In den Sozialen Netzwerken folge ich schon seit längerer Zeit (unbewusst) einigen Veganern. Sie teilen regelmässig vegane Mahlzeiten und auch schon mal den ein oder anderen Filmtipp zur veganen Ernährung. Mein Interesse an dieser Ernährungsform wurde von Zeit zu Zeit größer und ich wurde immer neugieriger, was so viele Menschen dazu bewegt, ihre Ernährung komplett umzustellen! So verbrachte ich meine Urlaubstage über Weihnachten damit, mich über den veganen Lebensstil zu informieren. Bis dato war ich relativ zufrieden mit meiner Ernährung und in dem Glauben, mich recht gesund zu ernähren. Nach vielen Recherchen, Studien und Fakten war ich jedoch geschockt, dass mir so viele wichtige Informationen bislang fehlten oder ich sie einfach nicht wahrgenommen hatte. Bei meinen Recherchen stoß ich auf Themen wie: Massentierhaltung, was der Klimawandel mit der Massentierhaltung zu tun hat, Gesundheitsgefährdungen und Antibiotikaresistenzen durch Fleischkonsum, Überfischung, Beifang und Plastik im Fisch. Je mehr ich herausfand, desto geschockter war ich. Ich machte mir ernsthafte Gedanken darüber, warum ich bis dato überhaupt Fleisch und so unglaublich viele Milchprodukte konsumiert hatte. Die Antwort darauf hatte ich nicht so wirklich. Es war schon immer so, dachte ich, weil es vielleicht notwendig für die Gesundheit war? Absolut nicht. Mir fiel keine logische Erklärung ein. Wahrscheinlich war es so, weil ich es in meinem gesamten Leben bisher nie hinterfragt hatte. Ziemlich traurig. Mir wurde bewusst, dass diese Tiere nicht freiwillig für meinen Konsum gestorben sind, sondern ich mit jedem Steak und jeder Scheibe Käse auf meinem Brot, veranlasst habe, dass diese Tiere für meinen, doch recht kurzen Konsum, getötet und überwiegend auch gequält wurden.

Tierleid und Massentierhaltung

Ich fand heraus, dass 98 % des verzehrten Fleisches in Deutschland aus der Massentierhaltung stammt. Jenes Fleisch, welches ganz schnell im Einkaufswagen landet: Leberwurst, Aufschnitt, Bacon, Schinkenwürfel, abgepacktes Fleisch, Wiener Würstchen, Salami, so gut wie alle Milchprodukte… Massentierhaltung war ein Begriff für mich, den ich schon öfters mal gehört habe, aber auch damit hatte ich mich bis dato nie weiter beschäftigt… Nun war der richtige Zeitpunkt dafür. Ich recherchierte viel im Internet, sah qualvolle, herzzerreißende Reportagen & Filme zu dieser Thematik und brauchte danach erstmal eine Pause. Viele Tränen flossen und ich spürte einen unglaublichen Schmerz in mir. Ich konnte nicht fassen, was da über den Bildschirm flackerte. Earthlings war wohl der schlimmste Film von allen und danach stand fest, dass ich in meinem gesamten Leben nie wieder Fleisch essen werde und auch so gut wie möglich auf alle Milchprodukte verzichten möchte.

Ein paar Fakten zur Massentierhaltung

In der Massentierhaltung leben die Tiere in dunklen, viel zu kleinen Ställen, ohne jegliche Bewegungsfreiheit, alles andere als artgerecht in ihrem eigenen Kot. Schweine leiden darunter besonders, da sie äußerst reinliche und Intelligente Tiere sind, die gerne mit anderen Schweinen spielen. Kühen wird direkt nach der Geburt ihr Kalb weggenommen und es wird künstlich aufgezogen. Die Kühe werden jährlich geschwängert, damit sie dauerhaft Milch für den Menschen liefern.

Nach 4 – 6 Jahren ist die Kuh am Ende und wird geschlachtet. In der Theorie kann eine Kuh wie ein Schwein 15 – 20 Jahre alt werden. Mastbullen, die als Rindfleisch verkauft werden, werden in der Praxis höchstens 20 Monate alt. Den Schweinen ergeht es leider nicht besser, sie werden bereits nach ca. 7 Monaten getötet. Masthähnchen werden mit ca. 7 Wochen geschlachtet und die Legehenne hat nach ca. 16 Monaten ausgedient. Ein Huhn hat in einer „normalen“ artgerechten Haltung eine Lebenserwartung von bis zu 10 Jahren. Männliche Küken werden direkt nach ihrer Geburt vergast oder geschreddert, denn sie bieten keinen Nutzen für die Mastbetriebe.

Diese Tiere haben ein kurzes und qualvolles Leben und werden in jeglicher Hinsicht von uns Menschen ausgebeutet. Das schlimme daran ist, dass allein wir und unsere große Nachfrage Schuld an der Massentierhaltung sind. Denn die Nachfrage bestimmt bekanntlich das Angebot. Früher war Fleisch noch etwas besonderes und nicht jeder konnte es sich leisten. Meine Oma erzählte mir letztlich noch, dass Fleisch früher nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch kam und die ganze Familie die Mahlzeit zelebrierte und schätzte. Heute gibt es Fleisch für 1, 99 EUR im Supermarkt und an jeder Ecke einen Döner auf die Hand für ein paar Euro. Da wird schnell klar, dass es sich hierbei nicht um bewussten Konsum und hochwertiges Fleisch handeln kann.

Bio Fleisch

Bio-Fleisch ist vielleicht fürs Gewissen ein wenig angenehmer, doch erleben auch Tiere mit Bio-Siegel keine artgerechte Haltung. Lediglich ein paar Meter mehr Beinfreiheit stehen ihnen zur Verfügung. Auch sie werden weit vor ihrem natürlichen Tod für unseren Konsum getötet. Sogar das Fleisch vom Metzger „kann“ aus der Massentierhaltung stammen.

Umweltschutz

Die Massentierhaltung verursacht neben dem schrecklichen Tierleid allerdings noch ein ganz anderes, mindestens genauso schlimmes Übel: Die Massentierhaltung ist der größte Verursacher des Klimawandels. Schon gewusst? Noch vor den Autos, Flugzeugen, Kreuzfahrtschiffen und der Ölindustrie. Wie verrückt ist das? Fleisch- und die Milchproduktion verbrauchen in ihrer Herstellung ein vielfaches mehr CO2 (Kohlendioxid = Treibhausgas) als zum Beispiel Gemüse. Die Produktion von einem Kilo Rindfleisch verursacht beispielsweise 15 Kilogramm CO2. Schweinefleisch folgt mit 4,2 Kilo und Geflügelfleisch, verursacht mit seinen 3,5 Kilo immer noch eine Menge des schädigenden Kohlendioxid.

Zum Vergleich: Gemüse verursacht im Schnitt nur etwa 150 „Gramm“ CO2 pro Kilo. Hinzu kommt, dass die Tiere mit Soja und Getreide gefüttert werden und dadurch riesige Flächen unseres wertvollen Regenwalds gerodet werden.

Würden wir Menschen das Soja direkt essen, gäbe es nicht so viel Hunger in der Welt und der Regenwald wäre nicht so stark in Gefahr. Der Regenwald ist übrigens unser wertvollster CO2 Schlucker und dämpft dadurch den Klimawandel.

Gesundheitsgefährdungen und Antibiotikaresistenzen

Durch die steigende Massentierhaltung weltweit und die Zustände in den unwürdigen Masthäusern breiten sich viele Krankheiten und Infektionen unter den Tieren aus. Daraus resultierte, dass die Tiere alle „vorsorglich“ mit Antibiotika gefüttert werden. Da alles was im Tier ist, auch im menschlichen Magen landet, entwickeln viele Menschen immer häufiger Resistenzen gegenüber Antibiotika. In Notfällen sterben kranke Menschen dadurch an einfachen bakteriellen Erkrankungen, die normalerweise unkompliziert behandelt werden könnten.

Aber nicht nur die Antibiotikaresistenzen bieten eine große Gefahr für die Gesundheit von uns Menschen. Auch die Gefahr an bestimmten Krankheiten zu erkranken ist bei Fleischessern erhöht. Fettleibigkeit, Diabetes, Schlaganfälle und diverse Herzerkrankungen können durch zu hohen Fleischkonsum ausgelöst bzw. hervorgerufen werden. Außerdem steigt das Krebsrisiko an. Studien fanden sogar heraus, das Fleischesser eine deutlich geringere Lebenserwartung haben als Menschen mit einer pflanzlichen Ernährung.

Überfischung, Plastik im Fisch

Anfangs stellte ich mir noch die Frage, wie ich es mit dem Fischkonsum handhaben sollte. Die Frage löste sich jedoch nach kurzer Recherche schnell in Luft auf. Unsere Meere sind schon lange überfischt und einige Fischarten sind wegen uns sogar vom aussterben bedroht. Um den gewaltigen Fisch Appetit unserer Gesellschaft zu stillen, wurden so genannte „Meereskäfige“ erschaffen. Dort läuft es ähnlich ab wie in der Massentierhaltung. Die Fische werden für unseren Konsum gezüchtet, leben auf engstem Raum, können von artgerechter Haltung nur träumen und werden selbstverständlich auch mit Antibiotika gefüttert. Wildfische aus dem Meer sind keine bessere Wahl, da in ihren Mägen immer häufiger Plastik gefunden wird. Welches dann, teilweise auch in den Mägen der Menschen landet. Eine große Gefahr, deren Folgen gerade erst noch untersucht werden… Außerdem landet in den Fischernetzen auch immer mehr „Beifang“. Das sind Fische, die ungewollt mitgefangen werden und in den meisten Fällen somit auch getötet werden. Als häufigster Beifang werden Delfine, Haie, Schildkröten und Wale gezählt. Ich liebe unsere Unterwasserwelt viel zu sehr und möchte mit keinem einzigen Kauf mehr unterstützen, dass diese armen Tiere unter solchen Umständen sterben müssen.

Fazit

Für mich reichten diese Gründe, um meinen Ernährungsplan komplett auf den Kopf zu stellen. Ich sehe es als neue Herausforderung und Chance mein Leben zu verbessern und gleichzeitig noch „etwas Gutes“ zu tun. Allein ein veganer Tag in meinem Leben, schützt 1 Tierleben, 2,7 m2 des Regenwaldes, 9 Kg CO2, 4163 Liter Wasser und 20 Kg Getreide. Auf ein Jahr oder ein Leben gerechnet, eine ganz schöne Menge, die nur ein einziger Mensch bewirken kann. Mit jedem veganen Einkauf im Supermarkt oder Biomarkt, beeinflusse ich das Angebot der Marktwirtschaft und fördere den Wachstum des veganen Marktes. Die großen Unternehmen und Konzerne, selbst die Politik wird nichts gegen den erhöhten Fleisch- und Milchkonsum tun, solange die Kassen noch klingeln. Wir müssen selbst handeln, uns informieren und dieser kranken Marktwirtschaft, in der ein Tierleben nichts mehr wert ist, endlich den Kampf ansagen. Ich würde es mir so sehr wünschen… Deshalb fange ich bei mir selbst an. „Sei du selbst die Veränderung, die Du dir wünscht für diese Welt.“ (Mahatma Gandhi)

Links zur Aufklärung:

Earthlings

Unsere Nahrung, Unsere Hoffnung

Cowspiracy

Tierfabrik Deutschland

Der hohe Preis fürs Billigfleisch

Deutschland, Deine Döner – Was essen wir da eigentlich?

Leere Meere – Wie bedroht sind Fischbestände

PETA Deutschland 

VEBU – Die Zukunft isst pflanzilich

Vegan Taste Week

6 Kommentare

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