Bevor ich nach Panama reiste, hörte ich von anderen Backpackern auf unserer Weltreise oft: „Ach, Panama? Das lohnt sich nicht wirklich, das kann man ruhig auslassen.“ Doch gerade diese Aussagen machten mich neugierig, und ich wollte mir selbst ein Bild machen. Viele verbinden Panama mit dem Panama-Kanal, der dem Land internationale Berühmtheit verliehen hat. Doch es gibt weitaus schönere Sehenswürdigkeiten in Panama! Für mich war der Panama-Kanal nicht besonders spannend; vielmehr hat mich das türkisfarbene Meer und die zahlreichen Naturschutzgebiete begeistert. Das Land ist klein und überschaubar und lässt sich hervorragend in 2-3 Wochen bereisen. Panama hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Nicht nur die wunderschönen Strände auf Bocas del Toro haben mich begeistert, sondern auch die vielen Kontraste, die Panama zu bieten hat.

Panama allgemeine Infos
Anreise
Mittlerweile gibt es Direktflüge ab Frankfurt nach Panama City zum internationalen Flughafen „Tocumen“. Diese Direktflüge kannst du momentan nur über die Lufthansa buchen. Die Flugzeit beträgt circa 12 h. Ansonsten bedienen die Strecke mit einem Transit u.a folgende Fluggesellschaften: Air France (Transit in Paris), KLM (Transit in Amsterdam) und Iberia (Transit in Madrid).
Falls du über Land von Costa Rica nach Panama einreisen möchtest, so wie wir es getan haben, hier dein Reiseplan:
San Jose – Puerto Viejo (ca 5 h Busfahrt)
Puerto Viejo – Sixaola (ca 1 h Busfahrt)
Sixaola (Ausreisegebühr bezahlen und zu Fuß über die Grenze nach Panama)
Vom Grenzort Guabito aus, hast du die Möglichkeit mit dem öffentlichen Bus oder einem privaten Fahrer weiterzureisen.
Visa
Als deutscher Staatsbürger bekommst du bei deiner Einreise automatisch 6 Monate visafreien Aufenthalt. Weitere aktuelle Informationen zur Einreise und Visa findest du auf der Seite des Auswärtigen Amtes.
Währung
In Panama wird mit USD bezahlt, es gibt zwar noch eine eigene Währung, die panamaische Balboa, welche aber genau den gleichen Umrechnungskurs hat wie der USD. Somit haben wir alles mit USD bezahlt.
Vom Preisniveau empfand ich Panama als eher teuer (vergleichbar mit Costa Rica). Sparen konnte man etwas bei den Unterkünften, welche mit durchschnittlich 32 EUR pro Nacht (pro Doppelzimmer) noch in Ordnung waren. Essen, Trinken und Shopping sind preislich vergleichbar mit den südlichen Ländern in Europa.
Beste Reisezeit
Panama ist generell das ganze Jahr über zu bereisen, aufgrund des tropischen Klimas von 25 – 30 °C. Von Mai bis November regnet es häufiger, was mit hoher Luftfeuchtigkeit einhergeht und nicht ganz so angenehm ist. Die beste Reisezeit in Panama ist daher von Dezember – April in der Trockenzeit.
Religion
Der Großteil der Panamaer sind katholische Christen. Außerdem leben im Land noch ein kleiner Anteil Juden, Buddhisten und Hindus. Des Weiteren gibt es noch verschiedene Glaubensrichtungen der indigenen Stämme, welche hauptsächlich im Hochland von Panama leben.
Essen
Die Küche in Panama ist leider sehr fleischlastig, was es für mich, mit meiner hauptsächlich pflanzenbasierten Ernährung, nicht einfach gemacht hat, die landestypische Speisen zu testen. Ein Nationalgericht ist zum Beispiel „Ropa Vieja“, Rindergeschnetzeltes mit Reis. Mittags essen die Panamae gerne „Comida Corriente“, ein reichlich gefüllter Teller mit Fleisch, schwarzen Bohnen und Kochbananen. Meeresfrüchte werden auch gerne gegessen.

Wir waren in unseren 3,5 Wochen in Panama nur wenige Male essen und dann gab´s meistens Pizza oder Pommes. Den Großteil der Zeit haben wir selbst vegetarisch gekocht. Das Gemüse war leider in fast allen Orten ziemlich teuer, bis auf Cerro Punta, da war es spottbillig. Das Preisniveau der Gerichte in den Restaurant ist relativ hoch, für ein vegetarisches Gericht haben wir im Schnitt umgerechnet circa 10 EUR bezahlt.
Fortbewegung
Wir haben uns in Panama ausschließlich mit den öffentlichen Bussen und Booten fortbewegt. Die Fortbewegung von Ort zu Ort kann schon mal etwas länger dauern, da du häufiger Umsteigen musst, um dein Ziel zu erreichen. Um schneller an dein Ziel zu kommen, kannst du auch Shuttles (Minibusse mit Klimaanlage) buchen, die dich im Gegensatz zu den öffentlichen Bussen, direkt an dein Ziel bringen. Unter „Hello Travel Panama“ findest du beispielsweise ein paar Angebote.
In Panama City empfehle ich dir den sogenannten „Rapi Pass“ (erhältlich an größeren Busstationen). Dieser kostet einmalig 2 USD und kann beliebig oft aufgeladen werden. Anschließend zahlst du pro Fahrt mit den Bussen und Bahnen in der Stadt nur noch 25 Cent pro Fahrt. Vom Flughafen in die Stadt und andersherum zahlst du mit dem öffentlichen Bus (mit dem Rapi Pass) nur 1,25 USD, statt 30 USD mit dem Taxi.

Die schönsten Strände in Panama
Panama bietet eine Vielzahl von tollen Stränden. Die schönsten Strände entdeckten wir in Bocas del Toro. Besonders beeindruckend war der Playa Boca del Drago, auch bekannt als Starfish Beach, der zu den schönsten Stränden gehört, die ich je gesehen habe. Darüber hinaus findest du auf den San Blas Inseln traumhafte Strände, die oft fast ganz dir allein gehören. Ein weiterer beliebter Strand in Panama, besonders bei den Einheimischen, ist der Playa Ventana.



Panama Sehenswürdigkeiten & Unternehmungen
Panama Stadt
Ein Besuch in der Hauptstadt Panamas ist ein Muss auf deiner Reise durch das Land. Besonders beeindruckend ist die historische Altstadt, Casco Viejo, die seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die charmanten, kolonialen Häuser und das Kopfsteinpflaster erinnerten mich an Cartagena in Kolumbien. Casco Viejo vereint nicht nur historische Sehenswürdigkeiten, sondern auch farbige Gassen und restaurierte Kolonialbauten. Im Kontrast dazu steht die moderne Neustadt mit eleganten Hochhäusern, einer schicken Promenade und luxuriösen Wohnkomplexen. Der Kontrast zwischen den modernen Wolkenkratzern und den historischen Gebäuden der Altstadt ist super spannend!


Boquete und Cerro Punta
In Boquete und Cerro Punta erstreckt sich das Hochland von Panama. Dort hast du die Möglichkeit Kaffee- und Gemüseplantagen zu besuchen. Ansonsten kannst du dir dort die Zeit mit Wandern vertreiben, denn diese Region hält einige tolle Wanderwege bereit! Wir sind den Quetzal Trail gelaufen, der uns ganz schön geschafft hat. Vulkantouren und Rafting sind weitere Aktivitäten, die du im Hochland unternehmen kannst.

Bocas Del Toro
An der Karibikküste des Inselarchipels Bocas del Toro erwarten dich traumhafte Strände, kristallklares Wasser, üppiger Dschungel, tolle Surfspots und jede Menge Good Vibes. Wir haben zwei Wochen in einem gemütlichen BnB direkt am Meer verbracht, weil uns die Umgebung so gut gefallen hat und wir dort wunderbar entspannen konnten!

San-Blas-Inseln
Eine weitere faszinierende Inselgruppe findest du ganz in der Nähe von Panama City. Die San-Blas-Inseln, von welchen es 378 Stück gibt, sollen das Paradies schlechthin sein! Dort hast du auch die Möglichkeit, in die Welt des indigenen „Kuna“ Volks einzutauchen. Die San Blas Inseln sind ein autonomes Gebiet in Panama, welches von den Kunas bewohnt wird. Das war auch der Grund, warum wir nicht dort waren. Leider hatten die Kunas aufgrund der Corona Pandemie ihre Inseln (zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes in Panama) noch nicht für Touristen geöffnet.
Santa Catalina
Im kleinen, verschlafenen Ort Santa Catalina an der Pazifikseite verbirgt sich eine ganz besondere Sehenswürdigkeit, die ganz oben auf deiner Panama-Liste stehen sollte! Santa Catalina ist der ideale Ausgangspunkt für einen Besuch des beeindruckenden Meeresschutzgebiets Coiba. Im Nationalpark Coiba hast du die Möglichkeit, beim Schnorcheln oder Tauchen hautnah Riffhaie, Schildkröten, Rochen, Barrakudas, Muränen, Kugelfische und viele weitere faszinierende Fischarten zu beobachten. Dieses Erlebnis ist ein absolutes Muss für Naturliebhaber und Abenteurer!

Wir hatten das Glück, beim Schnorcheln mehrere Riffhaie zu sehen – ein unglaublich tolles Erlebnis! Das Beste daran ist, dass du diese faszinierenden Wesen in Coiba ganz ohne Anfütterung beobachten kannst. Ich möchte an dieser Stelle nochmal erwähnen, dass ich niemals Touren mit Anfütterung unterstützen würden. Es ist immer eine enorme Glückssache, einen Hai in freier Wildbahn zu sehen! In Coiba geben die Touranbieter fast eine Garantie, dass man Riffhaie sichten wird, was wirklich selten ist. Wenn du besonders viel Glück hast, kannst du sogar Walhaie in Coiba entdecken. Unsere Schnorcheltour haben wir direkt vor Ort bei dieser Tauchschule gebucht.
Reisetipps Panama: Sicherheit
Im Vorfeld hatte ich bereits gelesen, dass die Gefahren für Touristen in Panama eher gering sind. Abgesehen von unserem Tramping-Erlebnis* zu Beginn, haben wir uns in Panama stets sehr sicher gefühlt. In Bocas del Toro sollte man jedoch ein wenig auf seine Gegenstände am Strand achten. Auch in Panama-Stadt gibt es einige Viertel, wie El Chorrillo und Curundu, die für Touristen weniger empfehlenswert sind, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit.
(*Wir mussten von Guabito nach Almirante trampen, da aufgrund der Ausgangssperre keine Busse fuhren. Der Fahrer wirkte zunächst etwas zwielichtig, stellte sich jedoch später als Anwalt heraus und wurde, wie wir vermuten, von der Polizei geschickt, um uns sicher nach Almirante zu bringen. :-D)