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8 Tipps für weniger (Plastik) Müll im Alltag
8 Tipps für weniger (Plastik) Müll im Alltag

8 Tipps für weniger (Plastik) Müll im Alltag

Als ich Anfang des Jahres beschlossen habe, mich vegan zu ernähren, bin ich nebenbei auch auf das Thema Umweltschutz gestoßen. Mir war bislang nicht so genau bewusst, was ich mit meinem Müllverbauch in der Welt anrichte. Trotz gelben Sacks und akribischer Müllsortierung, haben wir in Deutschland ein ziemlich großes Müllproblem. Im heutigen Blogpost erfährst du, wie du ganz einfach deinen Plastikmüll reduzieren kannst!

Umweltverschmutzung Plastikmüll reduzieren

Der größte Müll entsteht durch Verpackungen und Einweg Produkte. Im Müll trennen sind wir zwar vorne mit dabei, allerdings wird in den Müllentsorgungsbetrieben dann hinter her das wenigste davon recycelt. Nicht recyclingfähiges Material und zu stark verschmutzte Verpackungen sind dafür die Hauptgründe. Unser Plastikmüll wird dann, statt wieder verwertet zu werden, verbrannt oder nach Malaysia exportiert. Ja, du hast richtig gelesen. Nach Asien, dort wo die Leute größtenteils nicht mal Geld für die Müllabfuhr haben. Der Handel mit dem Müll ist ein großes Geschäft und du kannst dir vielleicht vorstellen, dass der Müll in Malaysia nicht immer fachgerecht entsorgt wird. Unser Müll gelangt größtenteils in die Weltmeere und dies hat verheerende Folgen auf unser Ökosystem. Wenn alles so weiter läuft wie bisher, wird es bis 2050 mehr Müll in unseren Meeren geben als Fische. Anders als vermutet ist nicht die ärmere Bevölkerung für diese Dramatik verantwortlich, sondern wir tragen einen großen Anteil dazu bei.

Schon gewusst? Eine PET Flasche braucht circa 450 Jahre bis sie sich komplett zersetzt, eine Plastiktüte bis zu 1000 Jahre. Damit ist sie aber noch nicht aus der Welt, sie zersetzt sich immer weiter, in kleinste Miniteile und wird irgendwann zu Mikroplastik. 

Plastik überlebt uns alle.

Eine gute Nachricht habe ich dennoch: Wir alle können mit gutem Beispiel voran gehen und ohne großen Aufwand etwas verändern! Mit ein paar kleinen Umstellungen können wir alle weniger (Plastik) Müll in unserem Alltag produzieren!

8 Tipps um Plastikmüll zu reduzieren:

1. Leitungswasser statt Wasser aus PET Flaschen konsumieren

Da die PET Flasche in ihrer Herstellung eine gewaltig schlechte Öko Bilanz hat und leider  sehr oft in unseren Meeren gefunden wird, solltest du weitgehend vermeiden Plastikflaschen zu kaufen. Eine gute Alternative ist das Leitungswasser, welches in Deutschland bedenkenlos getrunken werden kann. Falls du doch noch Zweifel hast, kannst du mit folgendem Test, die Qualität deines häuslichen Leitungswassers checken lassen: Wassertest*. Ich persönlich peppe unser Leitungswasser gerne mit Zitrone, Limette, Gurke oder Basilikum auf. Im Sodastream lässt sich außerdem im Handumdrehen etwas Kohlensäure hinzufügen. Ansonsten kannst du dein Wasser natürlich auch im Mehrwegglas kaufen, alles ist nachhaltiger als die Plastikflasche!

Schon gewusst: In vielen PET Flaschen befindet sich Mikroplastik. Das Leitungswasser ist zwar nicht gänzlich frei von Mikropartikeln, jedoch wird es viel strenger kontrolliert und die Wasserwerke filtern Schadstoffe überwiegend heraus. Es ist im Gegensatz zur PET Flasche also um ein vielfaches gesünder!

2. Trinkflaschen für unterwegs

Damit du unterwegs nicht in die Versuchung kommt, dir eine Plastikflasche zu kaufen, solltet du auch immer eine Trinkflasche mit in der Tasche oder im Rucksack dabei haben. So kannst du sie jederzeit auffüllen und sogar am Bahnhof oder Flughafen, bevor es in den Zug oder ins Flugzeug geht, noch ein wenig Wasser auftanken! Hier* gibt es eine schöne Edelstahlausführung. Ich habe noch eine aus Plastik, werde aber, wenn die alte kaputt gehen auch auf eine aus Edelstahl umsteigen.

3. Küchenuntensillen aus Plastik nach und nach ersetzen

Kochlöffel, Spülbürste, Korkenzieher, Rührbesen und viele weiter Küchenutensilien sind oft aus Plastik hergestellt. Ökologischer ist auch hier die Edelstahl- oder Holzausführung. Natürlich solltest du nun nicht alle Plastikartikel aus deiner Küche verbannen, schon gar nicht wenn sie noch intakt sind. Aber sobald etwas kaputt geht, solltest du, der Umwelt zu Liebe zum nachhaltigeren Produkt greifen! Außerdem: Spültuch statt Spülschwamm. Da Spülschwämme regelrechte Bakterienschleudern sind, müssen sie regelmässig ausgetauscht werden. Eine nachhaltigere Alternative zum Schwamm ist das Spültuch*. Es kann beliebig oft gewaschen werden, hält dementsprechend länger und muss somit nicht so oft entsorgt werden.

4. Plastiktüten Adieu!

Plastiktüten gehören mit zu den größten Umweltsünden und sind meiner Meinung nach sowas von out. Daher sollte der Jutebeutel dein stetiger Begleiter sein! Darüber hinaus gibt es nun auch Baumwollsäckchen* für Obst, Gemüse und Brot.

Eine tolle Sache wie ich finde und mal ganz ehrlich, doch viel, viel schicker als diese fiesen Plastiktüten?!

5. Unverpackt kaufen

Wie oben bereits erwähnt, entsteht bei uns zu Lande, der meiste Müll durch Verpackungen. Daher ist es ratsam, in diesem Bereich zu versuchen, Verpackungen so gut wie möglich zu vermeiden. Bei Obst und Gemüse funktioniert dies bei mir persönlich schon richtig gut! Du kannst prima im Supermarkt unverpacktes Gemüse kaufen und falls du mal etwas nicht ohne Verpackung findest, wirst du spätestens auf dem Markt fündig.

Zudem versuche ich generell immer die nachhaltigere Verpackung zu wählen. Meine veganen Brotaufstriche kaufe ich zum Beispiel in Einmachgläsern statt in Plastikverpackungen. Tee kannst du auch sehr gut in speziellen Teeläden unverpackt kaufen, wenn du dein eigenes Gefäß mitbringst.

Tipp: Achte bei Verpackungen immer darauf, dass sie BPA frei sind. BPA (Bisphenol-A) kann zu gesundheitlichen Schädigungen führen. Glas, Aluminium, Edelstahl und Titan sind übrigens meist von Haus aus BPA frei.

Eine mega coole Erfindung sind auch die Unverpackt Läden. Dort kannst du sogar Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte und Müsli ohne Verpackung kaufen.

Falls kein Unverpackt Laden in der Nähe ist, bietet es sich alternativ auch an, größere Mengen im Internet zu bestellen. Zum Beispiel Reis gibt es in diversen Onlineshops als 10 Kg Variante. Ist meist sogar günstiger und spart einiges an (Plastik) Müll.

6. Spülmittel, Waschmittel und Putzmittel aus recycelten Altplastik kaufen

Für die Zukunft ist ein komplett plastikfreies Leben wohl eher unwahrscheinlich. Jedoch sollte meiner Meinung nach irgendwann, kein unrecycelbares Plastik mehr auf dem Markt sein und es sollte mehr auf Altplastik gesetzt werden! Wir Käufer können jetzt schon Unternehmen unterstützen, die umweltbewusst produzieren. Du weisst ja, unser Einkaufszettel hat eine größere Macht als wir denken!

Ich bin daher ein großer Fan der Produkte von der Firma Frosch geworden. Die Verpackungen der Produkte bestehen komplett aus recyceltem Altplastik, sind frei von Mikroplastik, vegan, produzieren energiebewusst und enthalten zusätzlich nur natürliche Wirkstoffe.

Natürlich wäre es noch ökologischer, die oben genannten Mittel selbst herzustellen und in schon vorhandene Glaß- und Plasikflaschen umzufüllen. Allerdings denke ich, dass dies nicht für jedermann etwas ist 😉 Bei Interesse findest du  -hier- ein paar Rezepte zur Selfmade Anleitung.

Schon gewusst: In vielen konventionellen Spül- und Waschmitteln ist Mikroplastik enthalten! Das Mikroplastik gelangt durch unsere Abwasserkanäle in die Weltmeere und verschmutzt somit die Umwelt.

7. Badezimmer plastikfreier gestalten

Hier steckt sehr viel Potential drin! Back to the Roots… Als Kind kannte ich es nicht anders, ein Stück Seife zum Hände waschen. Heute ist sie etwas aus der Mode gekommen aber die Seife feiert gerade ihr Comeback. Ich bin wieder umgestiegen auf das gute alte Seifenstück!

Einige Gründe: Plastikfrei, ohne Mikroplastik, weniger unnötige Inhaltsstoffe und das Seifenstück hält auch noch länger. 

Seife kannst du jedoch nicht nur zum Hände waschen verwenden, sondern es gibt mittlerweile auch spezielle Seifen zur Gesichtsreinigung, Haarwäsche, Rasur und zum Duschen. Spart auf Reisen Gewicht und läuft im Rucksack nicht aus.

Ein großer Müllverursacher sind außerdem Zahnbürsten*. Auch diese gibt es mittlerweile schon in der umweltfreundlichen Variante! Ich habe aktuell eine aus Bambusholz, es gibt aber noch viele weitere Alternativen. Alles ist erlaubt, außer natürlich Plastik! 

Andere Pflegemittel, die du auch unkompliziert austauschen kannst um Müll einzusparen sind: Wattepads aus Baumwolle (waschbar)*, Wattestäbchen ohne Plastikteil und Rasierhobel*.

8. Unnötige Haushaltsgegenstände verbannen

Einige Haushaltsgegenstände habe ich komplett aus meiner Wohnung verbannt, da ich sie nicht zwingend brauche und sie viel zu viel unnötigen Müll produzieren, wie zum Beispiel: Küchentücher (alternativ: Geschirrtuch, Teelichter (alternativ: Richtige Kerzen), Strohhalme (alternativ: Strohhalm aus nachhaltigem Material*), Frischhaltefolie (alternativ Teller über die Schüssel oder direkt in eine Tupperdose umfüllen).

Zu guter Letzt habe ich noch einen kleinen Tipp, wenn du für deinen Biomüll nicht komplett auf Müllbeutel verzichten möchtest: greif immer zur biologisch abbaubaren Papiervariante, die sich mit dem Biomüll komplett zersetzt. Kompostierbare Plastiktüten haben im Biomüll nichts zu suchen, da sie in den Müllentsorgungsbetrieben auch wieder aussortiert und verbrannt werden.

Du siehst, mit kleinen aber feinen Unterschieden können wir alle etwas ökologischer durchs Leben gehen. Falls dur noch weitere Tipps in petto hast, hinterlass mir gern ein Kommentar!

9 Kommentare

  1. Hallo Karo,
    vielen Dank für den ganzen Input! Ich fange langsam an mehr in Richtung Nachhaltigkeit und Zero Waste zu gehen, weil ich der Meinung bin, dass wir uns spätestens jetzt alle mal mit dem Thema Plastikvermeidung beschäftigen müssen. Meine momentane Strategie: immer wenn ein Produkt/Gegenstand alle oder kaputt geht versuche ich eine nachhaltige Alternative zu finden. Eine Frage hätte ich noch an dich: Was ist der Unterschied von Rasierseife zur normaler Seife? Braucht man das? Funktioniert es besser? Und hast du einen Tipp zu einer nachhaltigen Klobürste? 😀 Das ist ja auch pur Plastik…

    Liebe Grüße
    Luise

    1. Hallo Luise,
      sehr gerne! Toll, dass du dich auch dazu entschlossen hast, nachhaltiger zu leben <3 Zu deinen Fragen.. Der Unterschied von der "normalen" Seife zur Rasierseife sind die Inhaltsstoffe. Die normale Seife könnte auf Dauer Reizungen hervorrufen (z.b im Intimbereich). Bei mir ist die Rasur mit der Rasierseife auch etwas feiner und es flutscht irgendwie besser :-D. Ist natürlich alles typbedingt, ansonsten einfach mal testen mit der normalen Seife. Zur Klobürste hab ich leider noch keine eigenen Erfahrungen gemacht. Ich benutzte aktuell noch die alte aus Plastik, bis sie kaputt geht. Habe aber gerade mal geschaut und diese hier gefunden, vielleicht ist die ja was für dich 😉 https://www.amazon.de/gp/product/B06VSG4LHQ/ref=as_li_tl?ie=UTF8&tag=karodelmar-21&camp=1638&creative=6742&linkCode=as2&creativeASIN=B06VSG4LHQ&linkId=37c9637b94d991b2098d74f042890035

      Herzliche Grüße!

  2. Pingback: 10 Tipps zum Klimaschutz – Karo del mar

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