Der Klimawandel ist in aller Munde und sicherlich hast auch du schon mal vom Pariser Klimaabkommen gehört und das wir vermeiden müssen, dass die Durchschnittstemperatur auf der Erde weiterhin zunimmt. Steigt die Temperatur um mehr als zwei Grad Celsius an, wird es für uns alle brenzlig auf unserem schönen Planeten.
Gletscher schmelzen, die Arktis wird immer kleiner, der Meeresspiegel steigt an, in manchen Ländern wird es immer heißer, wodurch sich Malaria und anderen Krankheiten weiter ausbreiten können, die Regenwälder sterben. Darüber hinaus kommt es zu immer stärkeren Stürmen und Regenschauern, was ausbleibende Ernten herbei führen kann und mache Länder in Zukunft unbewohnbar machen könnten.
Im schlimmsten Fall, müssten viele Menschen aus ihrer Heimat flüchten und uns stünden nicht mehr alle nötigen Ressourcen zur Verfügung, um all diese Menschen zu versorgen.
Deshalb ist es super notwendig, dass wir alle schnell handeln und den Klimawandel zusammen aufhalten. Nachfolgend habe ich ein paar Tipps für dich, wie du deinen Alltag klimafreundlicher gestalten kannst!
1. Gegenstände teilen, zusammen anschaffen oder Second Hand kaufen
Vielleicht hast du schon mal darüber nachgedacht, deinen Spotify oder Netflix Account mit deinen Freunden zu teilen, um etwas Geld zu sparen… Das selbe kannst du auch sehr gut mit Gebrauchsgegenständen machen, die du nicht so häufig brauchst, wie zum Beispiel mit einem Gästebett, einer Bohrmaschine oder einem Hochdruckreiniger. Die Herstellung solcher Gegenstände verbraucht eine Menge CO2, die du definitiv vermeiden kannst. Generell benötigt nicht jeder Haushalt alles. Wir sind leider zu richtigen Konsummonstern geworden. Jeder kauft sofort neu, sobald etwas kaputt gegangen ist. Sinnvoller wäre es, wenn du erstmal darüber nachdenkst, ob du das Produkt vielleicht gar nicht unbedingt selbst besitzen musst und du es eventuell auch irgendwo Second Hand erwerben kannst.
2. Weniger Einweg – Produkte kaufen
Unsere Müllproduktion heizt den Klimawandel zusätzlich an. Wenn wir beispielsweise weiterhin so viel Plastikmüll produzieren wie im Moment, wird es irgendwann mehr Plastik als Fische im Meer geben, was selbstverständlich alles andere als positiv für unser Ökosystem ist. Hier bin ich näher auf das Thema mit dem Plastikmüll eingegangen.
Kurz gefasst, sollten wir alle darauf achten, nicht mehr so viel Plastikmüll zu verursachen, denn dieser wird überwiegend nach Asien exportiert. In Asien wird der Müll nicht fachgerecht entsorgt und landet teilweise in unseren Weltmeeren.
Tipp: Unverpackte Lebensmittel findest du immer auf dem Wochenmarkt in deiner Stadt.
3. Lebensmittel retten
Jährlich landen circa 1,6 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Mülltonne, obwohl sie weder schlecht aussehen, noch übel riechen oder ungenießbar sind. Einfach nur weil sie ein paar Tage über dem Mindesthaltbarkeitsdatum sind oder nicht der Norm entsprechen. Ein Zeichen gegen diese Wegwerfgesellschaft setzt Foodsharing.
Auf der Website kannst du sowohl von privaten Haushalten Lebensmittel retten als auch direkt von den Supermärkten. Ich bin durch eine Facebook Gruppe meiner Stadt in eine Whats App Gruppe gelangt, in der eine Dame regelmässig zu verschiedenen Supermärkten fährt und die geretteten Lebensmittel dann mit der Gruppe teilt. Eine tolle Sache wie ich finde!
4. Öko Strom beziehen
Ökostrom, welcher aus erneuerbaren Energien stammt, verursacht erheblich weniger CO2 als der konventioneller Strom aus Kohle- und Atomkraft. Auch hier bestimmen unsere Handlungen das Angebot. Je mehr Menschen Ökostrom nutzen und nachhaltigere Alternativen fordern, je schneller gelingt der Ausstieg aus der Atom- und Kohlekraft! Informiere dich aber vor dem Wechsel genau, welcher Öko Strom Anbieter zu 100 % Öko Strom verkauft. Viele Anbieter werben mit Öko Strom und sind gar nicht so grün wie so vorgeben.
5. Stromsparend leben
Einen Tipp den wirklich jeder umsetzten kann, ist generell auf den Stromverbrauch zu Hause und auch im Urlaub zu achten. Bei Neuanschaffungen von Elektrogeräten solltest du unbedingt auf den Energieverbrauch der Geräte achten. Außerdem ist es ratsam, dass du komplett auf LED Lampen in deiner Wohnung / in deinem Haus umstellst. Im Urlaub solltest du die Klimaanlage beim Zimmer verlassen immer ausschalten und keine Lampen unnötig brennen lassen.
6. Tierische Produkte reduzieren / meiden
Die Herstellung von tierischen Produkten, insbesondere Fleisch, Milch und Butter verursacht um ein vielfaches mehr CO2 in der Herstellung als Gemüse oder Produkte aus Getreide und Hülsenfrüchten. Wir Deutschen produzieren mit unserer ausgeprägten tierischen Ernährung circa 1,75 Tonnen CO2 pro Kopf im Jahr. Vegetarier verbrauchen nur halb so viel schädliche Treibhausgase. Ich mit meiner pflanzlichen Ernährung komme sogar nur auf ein viertel davon.
Darüber hinaus werden regelmässig große Flächen des Regenwaldes in Brasilien gerodet, um immer mehr Fläche für den Sojaanbau anzuschaffen. Das Soja wird nicht etwa für den Bedarf von Veganern gebraucht, sondern für die vielen Betriebe der Massentierhaltung. Es wird den Nutztieren als Futter verabreicht. Mit den illegalen Bränden und dem dadurch schrumpfenden Regenwald wird der Klimawandel beschleunigt.
Hinzu kommt noch die Tatsache, dass Rinder Methangas ausstoßen. Dieses Treibhausgas soll sich noch negativer auf der Klimawandel auswirken als CO2.
Wenn du dich noch nicht ganz von deinem Steak verabschieden kannst, versuche wenigstens deinen Konsum einzuschränken. Damit hilft du nicht nur der Umwelt, sondern tust gleichzeitig auch etwas für deine Gesundheit 😉
7. Auf Produkte mit Palmöl verzichten
Nicht nur in Brasilien brennt der Regenwald, auch in Malaysia und Indonesien werden viele Regenwälder gerodet, um immer mehr Flächen zu gewinnen. In Asien werden diese Gebiete hauptsächlich für Palmölplantagen benötigt. Viele Tiere wie beispielsweise Orang-Utans sind deshalb gezwungen ihren natürlichen Wohnraum zu verlassen.
Wir Deutschen verbrauchen im Jahr circa 1,8 Millionen Tonnen Palmöl. Palmöl steckt in vielen Lebensmitteln wie zum Beispiel Fertiggerichten (Tiefkühlpizza), Schokolade, Keksen, Brotaufstrichen, Babynahrung, Wasch- und Reinigungsmittel und in sehr vielen Kosmetikprodukten. Palmöl ist eins der billigsten Pflanzenöle und sorgt dafür, dass Produkte bei Zimmertemperatur nicht schmelzen, jedoch auf der Zunge zergehen. Eine Besonderheit die kaum ein anderes Öl besitzt.
Wenn du palmölfrei einkaufen möchtest, achte auf der Zutatenliste unbedingt auf Bezeichnungen wie „pflanzliches Öl“, „vegetabiles Fett“ und in der Kosmetik auf „Sodium Palm Kernelate“, „Sodium Lauryl Sulfoacetate“, „Cetyl Palmitate“ oder „Isopropyl Palmitate“. Dies sind die bekanntesten Begriffe, jedoch gibt es noch unzählige weitere Namen und Inhaltsstoffe in welchen Palmöl verarbeitet sein kann. Ich persönlich nutze sehr oft die Code Check App, diese zeigt mir immer genau, was in einem Produkt enthalten ist und erklärt mir auch jeden einzelnen Inhaltsstoff. Eine große Hilfe beim Einkauf!
8. Regional und Saisonal einkaufen
Wenn du dich klimafreundlich ernähren möchtest, solltest du auch unbedingt darauf achten woher deine Lebensmittel stammen. Im Winter Avocados oder Bananen aus Kolumbien zu essen ist hierbei nicht die beste Wahl. Alles was eingeflogen werden muss, hinterlässt den größten CO2 Abdruck. Hier hast du einen guten Überblick, welche Lebensmittel in welchem Monat gerade Saison haben. Ich finde es mittlerweile toll, mich zum Beispiel im Sommer auf Spargel aus dem Rheinland zu freuen und im Winter leckere Kürbissuppe zu kochen. Avocados kaufe und konsumiere ich in Deutschland tatsächlich gar nicht mehr. Es sei denn, ich bin außer Haus essen, dann mache ich schon mal eine Ausnahme.
9. Statt dem Auto oder Flugzeug auch mal auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen.
Das Flugzeug und das Auto haben momentan noch eine gewaltig schlechte Ökobilanz. Ich hoffe sehr, dass sich da in naher Zukunft etwas ändert und umweltfreundlichere Alternativen geschaffen werden. Als mein Auto dieses Jahr kaputt gegangen ist, habe ich mich dazu entschlossen mir erstmal kein neues Fahrzeug anzuschaffen. Zug oder auch Busfahren haben wirklich einige tolle Vorteile, abgesehen vom Umweltfaktor. Nach der Arbeit kann ich direkt ein Buch in der Bahn lesen oder ein paar E-Mails beantworten, außerdem muss ich keine Parkplätze mehr suchen, bewege mich mehr, bin öfter an der frischen Luft und als neugieriger Mensch, finde ich es auch spannend schon mal den Gesprächen von anderen Fahrgästen zu lauschen 🙂
Wenn du noch nicht komplett auf das Auto verzichten möchtest, dann überlege dir doch, ob du vielleicht zumindest einen Autofreien Tag in der Woche einführen kannst. Kleine Erledigungen zur Post oder zum Bäcker, könntest du in der Zukunft auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen.
Das Fliegen sehe ich persönlich nun auch mit anderen Augen. Ich würde beispielsweise nicht mehr innerhalb Deutschlands fliegen, auch wenn es günstiger ist. Komplett auf das Fliegen verzichten kann ich persönlich leider nicht. Ich versuche jedoch, jeden meiner Flüge über atmosfair zu kompensieren. Dort kannst du mit jedem Flug den du antrittst, einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz beitragen!
10. Die richtigen Partein an die Macht bringen
Wir als Bürger können mit unserem Konsumverhalten schon einiges bewirken. Gerade unser Kaufverhalten hat eine enorme Macht, wie sich so mancher wahrscheinlich gar nicht bewusst ist. Des Weiteren können wir an Demonstrationen wie Fridays for Future teilnehmen, um die Politik weiterhin unter Druck zu setzen, um mehr für den Klimaschutz zu tun.
Denn, so ganz allein können wir das Ruder leider nicht umreißen. Wir brauchen die Politik, damit möglichst schnell Verbote und neue klimafreundliche Gesetze raus gebracht werden, um den Klimawandel gemeinsam aufzuhalten.