Kyoto war die erste Station unserer Japanrundreise im Oktober. Kyoto bedeutet wörtlich übersetzt „Kaiserliche Residenz“ und das passt perfekt! Mit über 1.600 buddhistischen Tempeln, 400 Shinto-Schreinen und zahlreichen traditionellen Vierteln strahlt Kyoto einen ganz eigenen, besonderen Charme aus. Bei der Vielzahl an Tempeln und Sehenswürdigkeiten in Kyoto kann die Entscheidung schwerfallen, welche Sightseeing Spots zuerst besichtigt werden sollen und wirklich lohnenswert sind. Ich habe mich in diesem Blogpost auf die schönsten beschränkt, die du ohne Stress in kurzer Zeit besuchen kannst.


Sechs Tage haben gereicht und ich habe mich unsterblich in die Stadt verliebt. Und das Beste: Ich habe die besten Spots und Kyoto Geheimtipps für dich entdeckt!
Kyoto Reiseplanung
Anreise über den Flughafen Kyoto/ Osaka
Kyoto hat keinen eigenen Flughafen, aber die Anreise vom Flughafen in Osaka ist super einfach und komfortabel. Wenn du am Kansai International Airport (KIX) landest, gehst du direkt nach draußen zu den Bussen und suchst nach der Airport Limousine Bus-Linie. Die Fahrt dauert je nach Verkehrslage etwa 1:30 h und kostet zwischen 2.800 und 3.100 Yen (ca. 18–20 €). Der Bus ist die preiswerteste Option um vom Kansai International Airport nach Kyoto zu kommen. Der Bus hält direkt am Hauptbahnhof in Kyoto von wo aus du mit der Bahn, oder dem Taxi zu deinem Hotel fahren kannst. Wir konnten von dort aus direkt zu unserem Hotel zu Fuß gehen.
Kyoto Hotel
Als Ausgangspunkt in Kyoto kann ich dir das Viertel Higashi Kujo empfehlen. Dieses befindet sich nur etwa 10 Gehminuten vom Südausgang Hachijo des Kyoter Hauptbahnhofs entfernt. Higashi Kujo ist relativ ruhig und du hast einen schnellen Zugang zu den wichtigsten Verkehrsanbindungen. Unser gebuchtes Hotel, das Japanesque Kyoto Station ZEQUU kann ich dir absolut weiterempfehlen. Die Zimmer sind sehr sauber, funktional und gemütlich eingerichtet und der Preis ist unschlagbar. Wir haben gerade mal 52 € pro Nacht bezahlt und du erreichst alle hier aufgeführten Kyoto Geheimtipps & Sehenswürdigkeiten super schnell zu Fuß, oder per Bahn.
Wie viele Tage braucht man in Kyoto?
Du fragst dich sicherlich, wie viele Tage du in Kyoto benötigst, um alle Sehenswürdigkeiten und Highlights in der Stadt zu erkunden. Wir haben 6 Tage in der Stadt verbracht und fanden diesen Zeitraum optimal. Generell sind wir etwas entspannter unterwegs gewesen und saßen auch mal in dem ein oder anderen Café und haben den Moment genossen, anstatt nur von einem Spot zum nächsten zu hetzen. Wenn du nicht so viel Zeit zur Verfügung hast, würde ich aber zumindest 3 volle Tage in Kyoto einplanen, um zumindest ein bisschen was vom Kyoto Vibe mitzubekommen
Kyoto Geheimtipps & Sehenswürdigkeiten
Kyoto Altstadt: Gion Viertel
Das berühmte Gion-Viertel, auch bekannt als Kyotos Geisha Viertel, ist ein absolutes Muss bei deinem Kyoto Trip! Viele bezeichnen Gion als Kyotos Altstadt, früher war es vor allem für seine vielen Geishas und sein Nachtleben bekannt. Heutzutage triffst du dort nur noch selten auf eine echte Geisha. Bei einem Spaziergang durch die charmanten Straßen von Gion findest du eine Vielzahl an Restaurants, urigen Cafés und Matcha-Geschäften. Am Abend lohnt sich ein kleiner Abstecher in die Pontocho Gasse, die kleine Gourmet Gasse von Kyoto.



Restauranttipp in Gion: Das Gion Soy Milk Ramen Uno Yokiko bietet super cremige vegane Sojamilch-Ramen in gemütlichem Ambiente. Wenn du in Gion bist, solltest du dieses kulinarische Highlight auf keinen Fall verpassen.

Kiyomizu-dera Tempel
Des Weiteren versteckt sich auf dem Hügel von Gion der Kiyomizu-dera Tempel. Eine wunderschöne Tempelanlage mit verschiedenen buddhistischen Gebäuden. Dort genießt du dort eine tolle Aussicht auf die Stadt und die umliegende Natur.

Als Tourist kannst du hier auch an zahlreichen Ritualen gegen eine kleine Gebühr teilnehmen, zum Beispiel mit Omikuji dein Schicksal bestimmen lassen oder das heilige Wasser trinken. Oft findet dort auch ein kleiner Markt mit lokaler Handwerkskunst statt.


Adashino Nenbutsuji Tempel
Der Adashino Nenbutsuji Tempel ist unter den Kyoto Geheimtipps ein Musst-see! Der Tempel beherbergt einen kleinen Bambuswald – eine viel ruhigere Bambuswald-Alternative zum überlaufenen Bambuswald in Arashiyama. In der Tempelanlage, welche auch gleichzeitig eine Grabstätte ist, findest du außerdem zahlreiche kleine Steinstatuen, die verstorbenen Seelen gewitmet sind. Vom Bahnhof in Arashiyama benötigst du ca. 30 Minuten zu Fuß zum Tempel. Eintritt 300 Yen, umgerechnet ca. 3,00€.



Kyoto Geheimtipp: Otagi Nenbutsu-ji Tempel
Ein weiterer Tempel, den du in Kyoto nicht verpassen solltest, ist der Otagi Nenbutsu-ji Tempel – ein toller Geheimtipp in Kyoto! Der Otagi Nenbutsu-ji Tempel liegt nur ein paar Minuten vom Adashino Nenbutsu-ji Tempel entfernt, somit kannst du beide Tempel gut miteinander kombinieren. Die über 1.200 Statuen der Jünger Buddhas, die dort zu finden sind, sind sehr sehenswert. Jede Statue hat einen anderen Gesichtsausdruck und soll so unterschiedliche Charaktere widerspiegeln. Die Lage am Waldrand hat mir auch sehr gut gefallen!



Snack-Tipp: In Arashiyama solltest du dir die leckeren Matcha-Crêpes bei Arinco auch auf keinen Fall entgehen lassen. Die Matcha-Crêpes sind ein richtiges Geschmackserlebnis – zart, cremig und einfach super lecker – die perfekte süße Belohnung nach einem Tag voller Erkundungen!

Kinkaku-ji Tempel
Der Kinkaku-ji Tempel, auch bekannt als Goldener Pavillon, ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Kyoto und auch eins der berühmtesten Wahrzeichen in ganz Japan. Der Tempel ist wirklich wunderschön anzuschauen und architektonisch sehr faszinierend. Die Geschichte des Kinkaku-ji Tempel ist mindestens genauso faszinierend wie seine goldene Fassade.

Der Tempel wurde 1397 ursprünglich als Residenz eines einflussreichen Herzogs erbaut und nach dessen Tod lange als Zen-Tempel genutzt. 1950 wurde der Goldene Pavillon von einem von Selbstzweifeln geplagten Mönch in Brand gesetzt, der die Schönheit des Goldenen Pavillon nicht mehr ertrug. Von 1955 bis 1956 wurde der Tempel originalgetreu wieder aufgebaut und erstrahlt seitdem in neuem Glanz. Die Brandstiftung löste jedoch eine große Debatte in Japan auf, u.a. darüber, welchen Einfluss psychische Erkrankungen in der Gesellschaft haben und wie man mit diesen besser umgehen kann, um ähnliche Tragödien zu verhindern.


Restauranttipp in der Nähe vom Kinkaku-ji Tempel: Im nahegelegenen Viertel Kamigyō-ku findest du das taiwanisch/ vegetarische Restaurant Vegetarian Cafe Ren Horikawa, welches super leckere (u.a auch vegane) Speisen anbietet. Du hast die Auswahl zwischen Currys, Gyoza, Ramen und auch Tagesgerichten.

Fushimi Inari-Taisha Schrein
Der Fushimi Inari-Taisha Schrein mit seinen tausenden von roten Torii-Toren gehört nicht unbedingt zu den Kyoto Geheimtipps, dafür aber zu den berühmtesten Shinto-Schreine von ganz Japan! Für die Japaner ist dieser Ort äußerst heilig und hat eine tiefe spirituelle Bedeutung. Im Shintoismus, der japanischen Religion werden die Kräfte der Natur verehrt. Inari steht hierbei für Wohlstand, Fruchtbarkeit, reiche Ernten und beruflichen Erfolg.


Die Torii-Tore symbolisieren den Übergang vom Weltlichen zum Heiligen, den die Gläubigen beim Beten am Schrein durchschreiten. Da am Fushimi Inari-Taisha Schrein immer eine Menge los ist, empfehle ich dir Berghoch nicht durch die Schreine (die Treppen hoch) zu gehen, sondern rechts neben dem Eingang der Tore, den Weg zur Wanderung hoch zum Inari Berg zu nehmen. Die Wanderung führt dich durch einen kleinen Bambuswald und später an privaten Tempeln vorbei.


Die Wanderung dauert circa 30 Minuten und endet oben am Rundweg der Schreine. Von dort aus kannst du den Weg nach unten durch die Tore nehmen. So verläuft dein Besuch bei diesem beliebten Ausflugsziel entspannter ab und du hast ausreichend Zeit die Torii-Tore auf dich wirken zu lassen und in Ruhe ein paar Fotos zu knipsen.
Restauranttipp Kyoto Zentrum: Ganz in der Nähe des Kyoto Towers und des Hauptbahnhofs in Kyoto liegt das Ramen Restaurant Katamuki. Das kleine Restaurant, welches super leckere vegetarische Ramen zaubert, ist unbedingt einen Besuch wert.

Ausflug nach Nara
Nara und Kyoto trennen nur eine ca. einstündige Bahnfahrt mit dem JR Rail Express. Sicher hast du schon einmal die süßen Hirsche in Japan auf Instagram gesehen, die sich vor den Besuchern verbeugen, um an Futter zu kommen. Die Nara Hirsche sind nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch ein wichtiger Teil der kulturellen Identität Japans. Im Herzen der 660 Hektar großen Nara-Parkanlage, kannst du die heiligen Hirsche in ihrer natürlichen Umgebung beobachten.



Die Hirsche sind sehr zutraulich, dennoch solltest du im Umgang mit ihnen vorsichtig sein und behutsam handeln. In letzter Zeit kam es nämlich des Öfteren zu Zwischenfällen von Touristen und ausgewachsenen Hirschen. Die oberste Regel ist, die Hirsche ausschließlich mit dem vor Ort erhältlichen Hirschfutter zu füttern. Auf keinen Fall solltest du sie mit anderem Essen füttern. Es lohnt sich auch unbedingt tiefer in den Park hineinzugehen und den angrenzenden Wald zu erkunden. Der Park beherbergt nämlich einen wunderschönen Wald mit vielen verschiedenen, alten Baumarten und ein paar kleinere Tempel mitten im Wald.



Ausflug nach Uji
Ein absolutes Muss in Kyoto ist ein Ausflug nach Uji. Die Stadt ist eingebettet zwischen Wäldern und Hügeln und weltweit bekannt für den hochwertigen Matcha. Wir haben dort einen Matcha-Kurs im Tea Museum and Uji Town Community Center gemacht und waren davon total begeistert! Der Kurs beginnt mit einer Einführung in die Geschichte des Tees und der traditionellen Anbaumethoden, die in Uji seit Jahrhunderten praktiziert werden.



Du lernst, wie die Teeblätter sorgfältig geerntet und verarbeitet werden, um den feinen Geschmack und die leuchtend grüne Farbe des Matcha zu erhalten. Im praktischen Teil des Kurses wirst du in die Kunst des Mahlens des Tees eingeführt. Unter Anleitung der Teemeisterinnen kannst du hautnah erleben, wie aus den getrockneten Teeblättern feines Matcha-Pulver entsteht. Außerdem erfährst du, wie du Matcha richtig zubereitest, um das volle Aroma und die gesundheitlichen Vorteile zu genießen.



Abschließend darfst du deinen frisch zubereiteten Matcha probieren und die verschiedenen Geschmacksnuancen bei einer kleinen Süßigkeit genießen. Der Matcha-Kurs war für mich ein absolutes Highlight in unserer Zeit in Kyoto! Kostenpunkt: 2000 YEN, umgerechnet circa 12 € pro Person. Eine Vorabreservierung über die offizielle Website ist unbedingt notwendig.



Nach dem Kurs solltest du Uji unbedingt noch weiter erkunden. Das gemütliche Städtchen ist nicht nur für seinen köstlichen Tee berühmt, sondern auch für die entspannte Stimmung. Schlendere entlang des Uji-Flusses, besuche den berühmten Byodoin-Tempel, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und mache ein Päusschen bei einer Tasse Matcha in einem der gemütlichen Cafés 🙂 Das nächste Mal würde ich definitiv 1-2 Nächte in Uji verbringen, so gut hat mir das Städtchen gefallen!
Japan Reiseführer
Für die Reiseplanung in Kyoto war der Japan-Routenreiseführer vom Reise Know-How Verlag eine sehr große Hilfe. Der Reise Know-How Verlag ist bekannt für seine super informativen Reiseführer, die sich durch eine fundierte Recherche und praxisnahe Tipps auszeichnen. Der Japan-Routenreiseführer ist da keine Ausnahme. Er bietet umfassende Informationen über verschiedene Reiserouten und Regionen in Japan und Informationen zu kulturellen Themen im Land. Aber auch versteckte Spots, so wie Kyoto Geheimtipps werden im Japan-Routenreiseführer erwähnt. Der Reiseführer ist in verschiedene Kapitel unterteilt, die keine Fragen zur Reiseplanung offen lassen.


Besonders hervorzuheben sind die praktischen Tipps zu den besten Reisezeiten, den öffentlichen Verkehrsmitteln und kulinarischen Highlights, die dein Japan-Abenteuer unvergesslich machen. Zusätzlich enthält der Reiseführer zahlreiche Karten und Fotos, die dir helfen, dich in den Städten wie Kyoto und Tokyo zurechtzufinden. Die gesamte grafische Darstellung ist zudem wunderschön umgesetzt und ich konnte gar nicht aufhören im Reiseführer zu stöbern. Im Kapitel Japan „inside“ erhältst du einen Einblick in gesellschaftliche Themen in Japan, wie die Rolle der Frau, den Umgang mit sozialen Minderheiten und auch Hintergrundinformationen zur Geschichte von Japan. Wirklich sehr spannende Informationen, die ich vorab im Internet so nicht gefunden hätte. Ich kann dir den Japan-Routenreiseführer vom Reise Know-How Verlag nur ans Herz legen, denn er macht es dir super leicht, deine Reise individuell zu planen und die Highlights des Landes in deinem ganz eigenen Tempo zu erkunden! Bei Interesse findest du den Reiseführer HIER.
Transparenz: Dieser Blogartikel ist in Zusammenarbeit mit dem Reise Know-How Verlag entstanden. Dieser Beitrag enthält jedoch ausschließlich meine persönlichen Empfehlungen.
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