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Kolumbien Backpacking
Kolumbien Backpacking

Kolumbien Backpacking

Kolumbien ist ein Land, das meine Sinne absolut überflutet hat! Wenn ich meine Augen schließe, schießen mir tausende Bilder durch den Kopf: grüne Täler, Kolibris, bunte Häuser, Graffitis, Berge, Dschungel, Regenwald, Kaffeeplantagen, Wüste, Wachspalmen und singende, tanzende Kolumbianer überall. Für mich ist das Land selbst die größte Sehenswürdigkeit. Kolumbien hat mich im positiven Sinne umgehauen und ich habe das Land ganz tief in mein Herz geschlossen. Der Kontrast zwischen den interessanten Städten und der atemberaubenden Natur hat unseren Backpacking-Trip zu einem großen Erlebnis gemacht!

Noch nicht allzu lange ist es her, da gehörte Kolumbien zu den eher weniger beliebten Reisezielen. Dank der Drogenvergangenheit von Pablo Escobar war es viele Jahre negativ behaftet und der Ruf des Landes litt ganz schön darunter.

Kolumbien Backpacking

Mittlerweile ist von den Vorurteilen gegenüber Kolumbien kaum noch etwas zu spüren. Die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen und freuen sich über jeden Besucher, der in ihr Land reist. Wir hatten einige herzliche Begegnungen mit Kolumbianern, die uns einfach sprachlos gemacht haben! Vor unserer Reise hörten wir oft die Frage: „Kolumbien, warum Kolumbien? Was wollt ihr denn da?“ Genau aus diesem Grund wollten wir hin. Wir wollten dem Land eine Chance geben, es besuchen, bevor es in jedem zweiten Reiseblog auftaucht, und einen unvoreingenommenen Einblick in Land und Leute gewinnen.

Kolumbien Backpacking: Allgemeine Infos

Anreise

Der größte internationale Flughafen El Dorado liegt in der Hauptstadt Bogotá, mitten in den Anden. Wir sind mit Air France angekommen, nachdem wir zuvor einen dreistündigen Aufenthalt in Paris hatten. Die gesamte Flugzeit von Düsseldorf nach Bogotá betrug 11,5 Stunden (1,5 Stunden von Düsseldorf nach Paris und 10 Stunden von Paris nach Bogotá). Neben Bogotá gibt es auch internationale Flughäfen in Medellín (José María Córdova), Cali (Alfonso Bonilla Aragón) und Cartagena (Rafael Núñez), wo du mit etwas Glück günstige Flugtickets finden kannst. Neben Air France fliegen auch KLM, Iberia und Avianca nach Kolumbien. Besonders bei Avianca kannst du über München günstige Angebote entdecken. Für unser Hin- und Rückflugticket haben wir 660 EUR pro Person bezahlt.

Währung

In Kolumbien bezahlst du mit kolumbianischen Peso (COP). 3.625 COP betragen aktuell 1 EUR (Stand Mai´ 19). Ganz schön hohe Zahlen! Wir haben uns vorab eine kostenlose Umrechnungsapp zur Offlinenutzung aufs Handy geladen, so mussten wir nicht all zu viel Kopfrechnen.

Reisezeit

Die optimale Reisezeit hängt ein wenig von deiner Reiseroute ab. Da Kolumbien verschiedene Klimazonen aufweist, schwankt das Wetter schon mal extrem. Bogota beispielsweise liegt auf 2640 Metern Höhe über dem Meeresspiegel (fast so hoch wie die Zugspitze) und bringt daher meist kältere Temperaturen mit sich.

An der Karibikküste rund um Cartagena, Santa Marta herum ist es hingegen das ganze Jahr über feuchtwarm und meist trocken. Von Juni – Dezember kann es dort jedoch zu Wirbelstürmen kommen. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass von Dezember – April die beste Reisezeit ist, da die Wahrscheinlichkeit auf Regen dann am geringsten ist. Wir waren fast den gesamten April in Kolumbien und hatten keinen einzigen kompletten Regentag dabei. Ein paar Mal gab es zwischendurch kurze Schauer, es folge nach dem Regen aber meist sofort wieder Sonnenschein.

Religion

Der Großteil der Kolumbianer ist streng katholisch erzogen. Katholische Feiertage, wie zum Beispiel Ostern werden demnach sehr groß mit der Familie gefeiert. Das haben wir vor allem im Tayrona Nationalpark bemerkt, was aber absolut nicht unangenehm war.

Essen

Die kolumbianische Küche ist sehr fleischlastig und so hatte ich es als frisch gebackene Veganerin nicht immer ganz leicht bei meiner Speiseauswahl 😉 Für die Kolumbianer war es zum Teil absolut unverständlich, dass jemand auf Fleisch und Fisch verzichten möchte. Deshalb fand ich die Küche leider nicht ganz so lecker, bzw. war sie für mich einfach etwas einseitig. In Cartagena, Salento (und Minca) gab es jedoch eine gute Auswahl an vegetarischen Restaurants.

Ein paar kolumbianische Spezialitäten möchte ich aber dennoch gerne mit dir teilen. Die Kartoffelsuppe „Ajiaco“, welche aus Brühe, Guascas (Knopfkraut), und drei verschiedenen Sorten Kartoffeln (+ Hühnerfleisch, für mich ohne 🙂 besteht, ist ein sehr leckeres und schmackhaftes Nationalgericht. Es kommt ursprünglich aus Bogota und taucht in fast jedem Menu del Dia auf.

An der Karibikküste wird als Beilage sehr oft Cocosreis serviert, welchen ich natürlich auch getestet habe. Die Kokosnote dominiert das Gericht sehr stark, ganz nach meinem Geschmack 🙂 Ansonsten empfehle ich dir noch „gekochte“ Bananen zu probieren, welche auch zu fast jedem Hauptgericht serviert werden.

Weitere kolumbianische Spezialitäten sind Arepas (Maisfladen) und Empanadas ( frittierte und beliebig gefüllte Maistaschen). Diese kannst du sehr gut und günstig an Straßenständen kaufen.

Streetfood Kolumbien

Für ein Abendessen im Restaurant musst du mit Getränk umgerechnet um die 5 EUR einplanen.

Tipp: Mittags kommst du etwas günstiger davon, wenn du das „Menü del Dia“ wählst. Es beinhaltet ein Getränk, eine Suppe und ein Hauptgericht. Kosten: Circa 3 EUR. Aufpassen musst du jedoch bei der Abrechnung im Restaurant. Manchmal ist das Trinkgeld = „Servicio“ schon enthalten und dann ist auch kein extra Trinkgeld mehr nötig.

Fortbewegung

Die Infrastruktur in Kolumbien ist für ein so großes Land, das etwa dreimal so groß ist wie Deutschland, nicht optimal. Der Schienenverkehr ist nahezu nicht vorhanden, was die Mobilität stark einschränkt. In Medellín gibt es zwar eine Straßenbahn, die einen großen Pluspunkt für die Stadt darstellt, jedoch fehlen in der Metropole Bogotá sowohl Straßenbahnen als auch U-Bahnen, was häufig zu massiven Staus führt.

Die Busse sind das Hauptfortbewegungsmittel im Land, und viele Backpacker nutzen auch das Flugzeug. Wir hatten versucht so gut wie möglich darauf zu verzichten. Aufgrund unserer begrenzten Zeit mussten wir jedoch auch dreimal auf das Flugzeug zurückgreifen. Obwohl dies nicht die nachhaltigste Option ist, haben wir dadurch viel Zeit gespart. Zum Beispiel dauert die Busfahrt von Santa Marta nach Bogotá etwa 18 Stunden, während der Flug nur 1,5 Stunden dauert. Unsere bevorzugten Fluggesellschaften waren Avianca und Latam, die preislich sehr moderat sind. Die Kosten für unsere Flüge (pro Person, inklusive Gepäck) betrugen: Bogotá – Salento: 47 EUR, Medellín – Cartagena: 66 EUR, und Santa Marta – Bogotá: 37 EUR. Wir haben die Flüge etwa drei Monate im Voraus gebucht, was besonders in der Ferienzeit (Ostern oder Weihnachten) empfehlenswert ist.

Wenn du mehr Zeit hast, kannst du auch einen der vielen Busanbieter wählen. Busfahren in Kolumbien ist sehr günstig; von Salento nach Medellín (ca. 7-8 Stunden Fahrt) haben wir beispielsweise nur etwa 13 EUR pro Person bezahlt. Es ist ratsam, die Tickets für längere Strecken einen Tag im Voraus an der Busstation zu kaufen, aber du kannst sie auch ganz unkompliziert direkt vor der Abfahrt erwerben.

Für kürzere Strecken empfehle ich dir, Taxis von lokalen Anbietern zu nutzen, da Uber und ähnliche Apps in Kolumbien offiziell verboten sind. Zu Beginn unserer Reise hatten wir eine unangenehme Erfahrung mit Uber, als wir von der Polizei erwischt wurden und das Fahrzeug verlassen mussten (zum Glück waren wir noch auf dem Gelände des Flughafens und konnten ein weiteres Taxi rufen).

Kolumbien Backpacking: Strände

Kolumbien empfiehlt sich für meine Begriffe nicht für Strandurlaub. Im Tayrona Nationalpark war ich das erste und einzige Mal im Wasser, wobei die Strände dort aufgrund der Unterströmungen eher etwas fürs Auge als für die Badehose sind!

Kolumbien Strand

Wir haben von anderen Backpackern erfahren, dass die Inseln vor Cartagena teilweise richtige Traumstrände beherbergen sollen. Insbesondere die Insel Providencia gilt „noch“ als echter Geheimtipp und soll für alle Schnorchel- und Tauchbegeisterten das Paradies schlecht hin sein – inklusive türkisfarbenem Meer, weißen Sand und „Einsame-Insel-Feeling“. Wir hatten uns auf unserem Backpacking-Trip in Kolumbien jedoch lieber auf das Festland konzentriert.

Sehenswürdigkeiten & Unternehmungen

Wir haben uns vorab sehr viel belesen und mussten direkt feststellen, dass unsere 18 Tage Aufenthalt dem Land nicht annähernd gerecht werden und wir leider einige Sehenswürdigkeiten in Kolumbien auslassen müssen. Kolumbien ist unglaublich vielseitig und man könnte locker mehrere Wochen dort verbringen und hätte noch immer nicht alles gesehen. Rund um Bogota gibt es einen roten Fluss, den „Caño Cristales“, welcher als der schönste Fluss der Welt gehandelt wird. Des Weiteren kreuzt ganz im Süden an der Grenze zu Brasilien und Peru das Amazonasgebiet, in welchem du einige faszinierende Tiere, wie zum Beispiel Delfine und Pumas sichten kannst. Rund um Salento im Valle de Cocora wachsen die höchsten Palmen der Welt, welche du bei einer wunderschönen sechs stündigen Wanderung bestaunen darfst.

Valle de Cocora

In Medellin lohnt sich ein Besuch im einst gefährlichsten Viertel der Welt in der Communa 13 und ein Tagesausflug nach Guatape, wo du eine unglaublich schöne Seenlandschaft bewundern kannst.

Kolumbien Guatape

In Cartagena gibt’s hingegen das volle Kontrastprogramm. Laute Salsa Musik aus allen Ecken, viele bunte Kolonialhäuser und einige fancy Restaurants!

Kolumbien Cartagena

In Cali kannst du den Ursprung der Salsa Musik verfolgen und selbst ein paar Moves dazu lernen. In der Mitte des Landes liegt eine rote Wüste, die „Tatacoa Wüste“, in welcher es auch ab und zu mal regnet und man wunderbar die Sterne beobachten kann. Verrückt oder? Ganz im Norden verbirgt sich ein weiteres Highlight: Der Tayrona Nationalpark, welcher wunderschöne Aussichten aufs Meer und ein paar hübsche Strände bereit hält!

Kolumbien Backpacking

Dort besteht sogar die Chance Brüllaffen und Gürteltiere hautnah zu erleben. Ganz in der Nähe vom Tayrona erwartet dich eins meiner absoluten Höhepunkte in Kolumbien: Minca. Das bezaubernde Bergdorf, welches auf Nachhaltigkeit und Ökotourismus setzt, zählt zu den höchsten Küstengebirgen der Welt und bietet einige schöne Wasserfälle und wunderschöne Wanderwege.

Minca Kolumbien

Sicherheit

Tatsächlich hatte ich am Anfang unserer Backpackingreise ein wenig Sorge bezüglich der Sicherheit in Kolumbien, was sicherlich nie schadet, da man so nicht allzu naiv und gutgläubig unterwegs ist. Dennoch habe ich mich während unserer Reise nie wirklich unsicher gefühlt. Wir waren oft abends nach Sonnenuntergang unterwegs und haben alles gut überstanden. Im Grunde möchten die meisten Menschen einfach nur friedlich und harmonisch miteinander leben. Die wenigsten haben böse Absichten. Nicht jeder Taxifahrer will seine Mitfahrer entführen, und nicht jeder, der dich anspricht, möchte dich überfallen. Man sollte nicht voreingenommen sein und immer das Schlimmste vermuten. Ich weiß, darin sind wir Deutschen gut. Aber manchmal ziehen solche negativen Gedanken auch negatives an. Ich achte persönlich darauf, in ärmeren Gegenden keine Wertgegenstände zur Schau zu stellen und keine auffällige Kleidung oder Schmuck zu tragen. Außerdem fotografiere ich Einheimische nicht ohne Erlaubnis, es sei denn, sie möchten selbst ein Bild mit den exotischen Ausländern 🙂

Kolumbien Backpacking

Kolumbien Backpacking: Unsere Reiseroute

Unsere Reise begann in Bogotá, wo wir 1 Nacht verbrachten, um die Hauptstadt Kolumbiens kennenzulernen. Danach ging es weiter nach Salento, wo wir 3 Nächte blieben. Von Salento reisten wir nach Medellín und verbrachten dort ebenfalls 3 Nächte. Anschließend ging es weiter nach Cartagena, wo wir 2 Nächte verbrachten. Nach Cartagena reisten wir nach Minca, wo wir 3 Nächte in der Natur verbrachten. Die nächste Station war El Zaino – Tayrona, wo wir 2 Nächte verbrachten. Zum Abschluss unserer Reise verbrachten wir 3 Nächte in Santa Marta. Leider war dieser Aufenthalt eine Enttäuschung, und rückblickend würden wir uns diesen Teil der Reise sparen! Stattdessen würden wir entweder noch auf eine der umliegenden Inseln fliegen oder mehr Zeit in der Umgebung von Bogotá verbringen, zum Beispiel die Tatacoa-Wüste besuchen oder den Caño Cristales erkunden.

10 Kommentare

  1. Nur zu, ich warte auf die anderen Blogspots, da ich gerade gedanklich unsere Reise nach Kolumbien vorbereitet. Darauf gebracht hat mich Max, der Inhaber eines kolumbianischen Empanadas Laden, bei mir hier im Kiez in Düsseldorf.

    1. Liebe Aloisia,
      meinem Empfinden nach ist Kolumbien nicht gefährlich 🙂 bzw. genauso gefährlich wie andere ärmere Länder. Wenn man ein paar Spielregeln beachtet, kann einem eigentlich nichts passieren. Da bin ich ja in diesem Post etwas genauer drauf eingegangen… Die Kolumbianer sind ein super nettes Völkchen 🙂
      Liebe Grüße!

  2. Rolf Hofer

    Hallo Georgous

    Ich habe mit Interesse deine Zeilen und Berichte gelesen und kann dir nur zustimmen. Der Zufall wollte es, dass ich zur selben Zeit 1 Woche in Cali und 1 Woche in Cartagena war. Während der ganzen Zeit hatte ich einheimische Begleitung, was mich in Cali doch mit etwas mehr Sicherheit umgab. Deine Eindrücke kann ich nur bestätigen. Ein wunderbares Land mit extrem netten und hilfsbereiten Einheimischen. Ich wünsche dem Land, dass es in Venezuela bald wieder mit rechten Dingen zu und her geht, damit die doch momentan etwas überzähligen venezuelanischen Flüchlinge wieder nach Hause können. Es würde dem kolumbianischen Volk helfen, den gewählten Weg erfolgreich weiter zu gehen.

    Danke für diesen positiven Blog. Ich kann es kaum erwarten, Kolumbien erneut zu besuchen!

    Liebe Grüsse Rolf

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