Brasilien Guide

Von puderweißen Traumstränden, pulsierenden Metropolen bis hin zum tropischen Regenwald – Brasilien hat so einiges zu bieten! Mit einer Fläche von 8,5 Millionen Quadratkilometern ist Brasilien das größte Land in Südamerika. Mich haben in Brasilien vor allem die einzigartigen Naturwunder und die unglaublich schöne tropische Vegetation begeistert! Selbst in der Millionenstadt Rio haben wir Tukane, Kolibris und verschiedene Affenarten direkt von der Straße aus gesehen.

Brasilien bietet einfach den perfekten Mix aus Natur & Großstadtleben und es ist das Land mit der weltweit größten botanischen Vielfalt. An vielen Ecken des Landes begegnen dir Einflüsse aus Portugal, Afrika und dem indigenen Volk, was mit der ethnischen Zusammensetzung des Landes zusammenhängt. 3 Wochen sind wir durch Brasilien gereist und eigentlich war schon von vornherein klar, dass die 3 Wochen dem Land nicht ansatzweise gerecht werden! Ähnlich wie in Kolumbien mussten wir aufgrund der Größe des Landes einige Abstriche bei der Reiseplanung machen. Auch in Brasilien haben wir den Amazonas links liegen gelassen und uns lieber für mehr Zeit in Rio und am Meer entschieden, anstatt zu viel Zeit im Flugzeug zu verlieren. 

Anreise

Von Deutschland aus wirst du entweder beim internationalen Flughafen in Rio dem Galeão (GIG) ankommen, oder beim Guarulhos in São Paulo (GRU). Von Frankfurt aus fliegen z. B. Latam, Lufthansa und Swiss auf direktem Wege nach Brasilien. Wir sind von Düsseldorf aus mit einem Umstieg in Lissabon nach Rio geflogen und haben dafür 677€ p.P bezahlt (Hin- und Rückflug). Generell findest du bei Tap viele preiswerte Flugverbindungen nach Brasilien, meist mit einem Transit in Lissabon.

Beste Reisezeit

Pauschal lässt sich schwer sagen, wann in Brasilien die beste Reisezeit ist, da das Land drei verschiede Klimazonen aufweist. Die beste Reisezeit für Rio de Janeiro ist von Dezember bis März, der Amazonas ist am besten von Juli bis November zu bereisen und für die Besichtigung der Iguazu-Wasserfälle haben sich die Monate März bis Juni am meisten bewährt. Grob gesagt fällt jedoch zwischen Dezember und Februar der wenigste Regen im Land und daher würde ich dir empfehlen deine Brasilienreise im deutschen Winter zu planen. Wir waren Ende Oktober/ November in Brasilien unterwegs und hatten die meiste Zeit schönes Wetter, jedoch waren auch ein paar Regentage mit dabei!

Religion

Etwa 88% der brasilianischen Bevölkerung sind Christen, die Mehrheit davon Katholiken. Nach den USA ist Brasilien somit weltweit das Land mit der zweitgrößten christlichen Bevölkerung. Das riesige Weltwunder Cristo Redentor in Rio dient den Brasilianern als Wallfahrtsort und ist für sie im Gegensatz zu uns Touristen viel mehr als nur ein schönes Fotomotiv.

Essen

Die brasilianische Küche ist leider sehr fleischlastig und deshalb haben wir in unserem Aufenthalt in Brasilien überwiegend selbst gekocht, aber auch ein paar rein vegetarische Restaurants ausprobiert. In Rio findest du eine sehr gute Auswahl an vegetarischen Restaurants! Wir nutzen im Ausland zur Restaurantsuche gerne die App „HappyCow“, dort wirst du so gut wie immer fündig und ersparst dir vor Ort die nervige Suche nach einem geeigneten Restaurant mit Veggie-Optionen.

Generell wird die brasilianische Küche sehr von der ethnischen Vielfalt geprägt und so landet von Fisch bis zu verschiedenen (scharf gewürzten) Fleischsorten vor allem Reis und Bohnen auf dem Tisch. Empanadas werden oftmals direkt auf der Straße an kleinen Ständen angeboten und wenn du Glück hast, sogar mit vegetarischen Füllungen. Açaí, die Superfrucht Brasiliens solltest du auch unbedingt testen! Sie stammt aus den Regenwäldern Brasiliens und ist reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen.

Açaí gibt es in Brasilien oftmals in Form von Smoothie-Bowls mit Topping und sie ist auch als Saft in Restaurants erhältlich. Wir haben Açaí vor allem an Straßenständen gekauft und die kühle Smoothie-Bowl als Erfrischung für zwischendurch genutzt.

Fortbewegung

Da Brasilien ein riesiges Land ist, ist das Flugzeug oftmals die beste Wahl, um große Distanzen zurückzulegen. Wir haben unsere Route weitgehend so geplant, dass wir nur 2x auf das Flugzeug angewiesen waren (Rio – Iguazu > Iguazu – Rio). Den Rest der Strecken haben wir mit dem Bus zurückgelegt. Brasilien bietet ein gut ausgebautes Busnetzwerk, das es dir ermöglicht, bequem von einem Ort zum anderen zu gelangen. In Rio und São Paulo kannst du dich schnell und preisgünstig mit der Metro fortbewegen. Viele Reisende nutzen auch Uber in den Großstädten, welches ein wenig mehr Sicherheit bietet, als die Fahrt mit der U-Bahn.

Auch auf Boote und Fähren wirst du in Brasilien zurückgreifen, wenn du das Amazonasgebiet, oder eine der vielen wunderschönen Inseln besuchen möchtest. Wir haben die U-Bahn vor allem in Rio sehr geschätzt, da du viel schneller an deinem Ziel bist als mit dem Uber und auch nur einen Bruchteil des Uberpreises bezahlst!

Sehenswürdigkeiten & Unternehmungen

Wenn du an Brasilien denkst, wirst du sicher direkt die riesige Staute Cristo Redentor in Rio vor Augen haben. Und tatsächlich zählt die 32 Meter hohe Statue zu den top Sehenswürdigkeiten in Brasilien. Seit 2007 gehört Cristo Redentor zu den sieben neuen Weltwundern. Doch in Rio gibt es noch sehr viel mehr zu sehen, als nur die Cristo Redentor Statue!

Mein Highlight in Rio war der Zuckerhut und die wunderschöne Küstenlinie, die die Stadtteile Leblon, Ipanema und Copacabana verbindet. Für Rio solltest du in deiner Reiseplanung mindestens 4-7 Tage einplanen. Ich werde dir in einem separaten Blogpost nochmal all meine Highlights von Rio zusammenfassen und hier verlinken!

Aussicht vom Zuckerhut

Ein weiterer berühmter Sightseeing Spot in Brasilien sind die Iguazu Wasserfälle, die sich zwischen Brasilien & Argentinien befinden. Sie zählen flächenmässig zu den größten Wasserfällen der Welt und setzen sich aus bis zu 270 Wasserfällen zusammen. Möchtest du die Wasserfälle in voller Pracht erleben, empfehle ich dir sowohl die Seite in Brasilien, als auch die Seite in Argentinien zu besichtigen. Vom kleinen Ort Foz do Iguaçu aus kannst du ohne Probleme einen eintägigen Ausflug rüber nach Argentinien zu den Wasserfällen unternehmen. Mir persönlich hat die argentinische Seite ein klein wenig besser gefallen.

Von Januar-Februar sollen die Wasserfälle die schönsten Aussichten bieten. Wir waren im Oktober dort und hatten leider einen Tag komplett Regen und die Wasserfälle waren so kurz nach der Regenzeit auch überdurchschnittlich stark mit Wasser befüllt und eher Schlammfarben statt weiß/blau. Aber egal zu welcher Zeit du die Iguazu Wasserfälle besuchst, sie werden dich auf jeden Fall stark beeindrucken und sind eins meiner Highlights in Brasilien!

Die Ilha Grande bietet dir exotische Natur, entspannte Vibes und traumhafte Strände! Wir haben 5 Nächte auf der kleinen Insel umringt von dichtem Regenwald verbracht und hätten locker auch 2 Wochen dort bleiben können.

Buche dir am besten eine Unterkunft im Hauptort Vila do Abraão. Das kleine Dorf bietet die beste Infrastruktur und einen optimalen Ausgangspunkt um all die schönen Strände zu entdecken, die die Ilha Grande beherbergt. Die meisten Strände sind nämlich ausschließlich mit dem Boot zu erreichen.

Der Nationalpark Pantanal im Süden von Brasilien ist das größte Feuchtgebiet der Welt, du merkst, Brasilien ist ganz weit vorne mit den Superlativen 🙂 Das Pantanal ist bestens geeignet, um wilde Tiere zu sichten wie z. B. Krokodile, Wasserschweine, Pumas und Jaguare. Wir haben es leider nicht bis ins Pantanal geschafft, aber wenn du auf Tierbeobachtung und viel Natur stehst, bist du hier an der richtigen Stelle!

Auch der Norden von Brasilien bietet einige Sehenswürdigkeiten wie z. B. das Amazonasgebiet (Ausgangspunkt ist hier die Stadt Manaus). Die meisten Touranbieter bieten Wanderungen durch den Amazonas und anschließend eine Bootstour auf dem Amazonas wo Caipirinhas geangelt und anschließend gegessen werden – wahrscheinlich der Hauptgrund, warum wir uns in Kolumbien, Peru und auch in Brasilien gegen einen Besuch entschieden haben. Im Norden von Brasilien findest du auch die Nationalparks Lençóis Maranhenses und Chapada Diamantina. In letzterem kannst du Berge besteigen, Canyons entdecken und Wasserfälle erleben. Und auch die am Meer gelegene Dörfchen Jericoacoara und Pipa sollen einen Besuch wert sein. Wir haben den Norden leider aufgrund unserer begrenzten Urlaubstage komplett ausgelassen, ein Grund mehr, nochmal nach Brasilien zu reisen 🙂

Auch die Städte in Brasilien sind nicht zu verachten, wir haben uns „nur“ Rio und Paraty angeschaut, um mehr Zeit in der Natur zu haben. Paraty ist ein sehr charmantes Städtchen in der Nähe von Rio und ganz unkompliziert mit dem Bus zu erreichen (ca 4h südlich von Rio). Es liegt an der wunderschönen grünen Küste „Costa Verde“ und darf auf deinem Brasilien-Trip auf keinen Fall fehlen.

Der historische Ortskern ist komplett autofrei und du findest dort viele farbenfrohe und koloniale Häuser, tolle Café und viele Geschäfte mit individuellen Schätzen. Die Stimmung ist sehr ausgelassen und die Stadt gilt als sehr sicher!

Falls du noch etwas intensiver in das Stadtleben von Brasilien eintauchen möchtest, solltest du auch Salvador im Nordosten mit in deine Reiseplanung aufnehmen. Salvador gilt als eine sehr sehenswerte und sichere Stadt in Brasilien, die man laut Locals unbedingt erlebt haben muss. Das riesige Sao Paulo hingegen soll nicht ganz so sicher sein und zudem auch nicht besonders sehenswert (wir haben es bewusst ausgelassen).

Sicherheit

Brasilien ist noch immer ein Land, welches von vielen Reisenden absichtlich links liegen gelassen wird, da es als besonders gefährlich gilt. Brasilien ist eins der Länder mit der größten sozialen Ungerechtigkeit. Auf der einen Seite gibt es viele wohlhabende Brasilianer, denen es an nichts fehlt und auf der anderen Seite der große Teil der armen Bevölkerung, die in Favelas leben und von der Regierung mehr oder weniger geduldet wird. Vor allem in Rio leben die beiden Welten gefühlt Tür an Tür, was die brasilianische Gesellschaft vor eine große Herausforderung stellt, nämlich die arme Bevölkerung irgendwie in die Gesellschaft zu integrieren. Meiner Meinung nach funktioniert das leider nicht gut, wodurch viele arme Menschen gezwungen sind, sich ihren Lebensunterhalt mit kriminellen Machenschaften zu erwirtschaften. Es wird viel geklaut und leider finden auch schon mal Überfälle auf Touristen statt.

Rocinha Fvela in Rio

Ähnlich wie in Südafrika ging mir das sehr nah und ich konnte die hohe Kriminalitätsrate besser nachvollziehen, als ich die „Zustände“ vor Ort erlebt habe. Ich rate dir nicht das Land zu meiden, ganz im Gegenteil, Brasilien ist viel zu schön um es links liegenzulassen, aber ich rate dir in Brasilien besonders aufmerksam zu sein und teure Wertgegenstände zu Hause zu lassen. Passe dich an die Einheimischen an und meide verlassene Orte und Straßen in den großen Städten. Wir hatten in Brasilien nicht eine gefährliche Begegnung und haben uns zu 99% unserer Zeit dort sehr sicher gefühlt!

Unsere Reiseroute

Rio (4 Nächte), Ilha Grande (5 Nächte), Paraty (3 Nächte), Rio (2 Nächte), Foz de Iguazu (3 Nächte), Rio (2 Nächte)

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