Costa Rica Guide

Hola Costa Rica! Costa Rica stand schon sehr, sehr lange auf unserer Bucket-List und unsere Erwartungen waren ziemlich hoch vorab. Im Nachhinein kann ich definitiv sagen, dass Costa Rica unsere Erwartungen übertroffen hat! Das Land ist etwa so groß wie die Schweiz und ein Viertel davon steht unter Naturschutz. Es liegt zwischen dem Karibischen Meer und dem Pazifischen Ozean und bietet neben Vulkanen, Regenwäldern, Wasserfällen und einer herrlichen Küstenlandschaft, eine atemberaubende Tierwelt! Über 500.000 unterschiedliche Tierarten sind in Costa Rica beheimatet. So wachst du morgens mit Tiergeräuschen auf und gehst Abends mit Tiergeräuschen ins Bett. Eine einzigartige Geräuschkulisse aus Brüllaffen, singenden Vögeln und zirpenden Insekten begleitet dich durch den Tag. Am Strand kann es schon mal passieren, dass du mit einem Faultier Bekanntschaft machst, welches sich tatsächlich so langsam bewegt, dass du in aller Ruhe deine Kamera auspacken kannst und 100 Fotos schießen kannst. Denn, diese Tiere sind einfach nur zuckersüß!

„Pura Vida“ war einer der ersten Sätze, der uns in Costa Rica begegnete und immer wieder hörten wir ihn auf unserer Reise durchs Land. Pura Vida bedeutet wortwörtlich übersetzt “ das pure Leben „. Oder auch; “ ein einfaches Leben in Frieden, verbunden mit der Natur, Freunden und der Familie. Ein Leben, welches von Glück und Zufriedenheit begleitet wird. “ Wir empfanden die meisten Ticos als sehr lebensfroh und freundlich. Pura Vida ist scheinbar kein Touristen-Slogan, wie ich vorab vermutet hatte, sondern beschreibt sehr gut die Lebensweise der Einheimischen. Man wird schnell angesteckt vom entspannten Lebensstil der Ticos und der Stress von zu Hause ist rasch vergessen. Auf geht’s nach Costa Rica!

Anreise

Von Frankfurt aus erreichst du den internationalen Flughafen in San Jose mit einem Direktflug nach 14 h Flugzeit. Diese Strecke bieten zum Beispiel Lufthansa und Condor an. Außerdem fliegen noch KLM, Air France und British Airways nach Costa Rica. Allerdings musst du bei diesen Fluggesellschaften von Deutschland aus mit mindestens einem Zwischenstopp rechnen.

Visa

Als deutscher Staatsbürger bekommst du bei deiner Einreise automatisch 3 Monate visafreien Aufenthalt. Weitere aktuelle Informationen zur Einreise und Visa findest du auf der Seite des Auswärtigen Amtes.

Währung

Die Währung in Costa Rica heißt Costa Ricanische Colon, kurz CRC. 1 Euro sind momentan circa 728 CRC (Stand 21.03.21). Für 728 CRC bekommst du in Costa Rica noch nicht wirklich viel. Wir haben des öfteren vegetarische Empanadas als kleinen Snack zwischendurch schnabuliert, welche mit ca 800 – 1000 CRC knapp über einem Euro lagen. Wir haben das Land als eher teuer wahrgenommen. Costa Rica wird auch gerne als Schweiz von Zentralamerika betitelt, was ich auf jeden Fall bestätigen kann. Generell ist im Land alles ein bisschen teurer, als in den anderen Ländern drum herum. Ein einfaches Doppelzimmer bekommst du für 35 EUR pro Nacht. Eine Mahlzeit im Restaurant kostet dich um die 12 EUR aufwärts. In sogenannten „Sodas“ Kannst du etwas günstiger Essen. Dort kostet ein Casado zum Beispiel nur 4,80 EUR. Wir haben die meiste Zeit in Costa Rica selbst gekocht, um Geld zu sparen. Tipp: Die BCR (Banco Costa Rica) erhebt bei den meisten deutschen Kreditkarten keine Fremdgebühren. 

Ich habe übrigens noch in keinem anderen Land so schöne Geldscheine wie in Costa Rica gesehen. 

Reisezeit

In Costa Rica herrscht tropisches und subtropisches Klima. Die Trockenzeit dauert von Dezember – April, die Regenzeit von Mai – November. Wir waren im Februar / März im Land und empfanden das Wetter als optimal. Trockenzeit heißt natürlich auch Hauptreisezeit, also rechne damit, dass überall etwas mehr los sein wird. 

Religion

Der Großteil der Ticos gehört dem Christentum an. Uns ist bezüglich der Religion nichts besonderes in Costa Rica aufgefallen. Ein paar Kirchen hier und da, aber wir hatten den Eindruck, dass die Ticos ähnlich wie wir Deutschen ihren Glauben nicht all zu sehr nach außen tragen.

Essen

Die costaricanische Küche ist leider sehr fleischlastig. Wie in vielen anderen Ländern in Zentral- und Südamerika gibt es auch in Costa Rica keine große Auswahl an vegetarischen Hauptspeisen. Lediglich das traditionelle Casado, welches aus Reis, Bohnen, Salat, Kochbananen und Fleisch besteht, war alternativ auch ohne Fleisch verfügbar. Gallo Pinto ist eine abgewandte Version davon und wird gerne zum Frühstück von den Ticos gegessen. Generell lieben die Ticos die Kombination Reis + Bohnen und somit gibts diese Variation auch oft als Beilage mit dazu. 

Vegetarisches Casado

Tipp: Das Wasser aus dem Hahn ist in vielen Orten des Landes trinkbar! Wir konnten zu 80 % unserer Reisezeit das Wasser aus dem Wasserhahn trinken. Gut für die Umwelt & den Geldbeutel! In La Fortuna und Samara/ Matapalo hat uns das Wasser sogar recht gut geschmeckt. Am besten bei der Ankunft direkt nachfragen im Hostel / Hotel, ob das Wasser im jeweiligen Ort trinkbar ist.

Fortbewegung

Bus:

Die Fortbewegung mit den Bussen erwies sich für uns in Costa Rica als sehr mühsam. Leider ist das Streckennetz nicht optimal ausgebaut und so musst du oftmals wieder zurück in die Hauptstadt San Jose, um den Bus zu wechseln und dein finales Ziel zu erreichen. Aufgrund der Länge der Fahrten, musst du somit auch öfters eine Nacht in San Jose einplanen. Beispielsweise von Samara nach Santa Teresa, zwei Orte an der Pazifikseite die nur 175 Kilometer trennen, hätten wir auf direktem Wege 13 h inklusive vier Umstiegen gebraucht. Was uns definitiv zu stressig war. Also sind wir 5 h zurück nach San Jose gefahren, haben dort eine Nacht übernachtet und sind dann am nächsten Morgen in den Bus nach Santa Teresa gestiegen (5 h Fahrtzeit). Falls du aus Kostengründen also nur mit dem Bus durchs Land reisen möchtest, empfehle ich dir deine Route nach der Busverbindung auszulegen. Ansonsten bewegst du dich Sternförmig und verlierst super viel Zeit. 

Auto:

Die beste Art und Weise, um Costa Rica zu erkunden, ist meiner Meinung nach mit dem Mietwagen! Du bist komplett flexibel und kommst viel schneller an dein Ziel, als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir hatten für die ersten 12 Tage unserer Reise einen Mietwagen mit Allradantrieb gemietet, welcher uns 32 EUR pro Tag gekostet hat.

Gebucht hatten wir ihn über Check24 und den „Premium Schutz“ + mind. 1 Mio. € Haftpflicht ausgewählt. Der Vermieter vor Ort war Alamo, den wir auch ohne Probleme weiterempfehlen können! Ein Fahrzeug ohne 4 x 4 bekommst du schon für ein paar Euro billiger. Generell ist ein Allradfahrzeug in Costa Rica immer empfehlenswert, je nach Route sogar notwendig. Nach Drake Bay kommst du beispielsweise nicht ohne 4 x 4. In der Regenzeit geht generell nichts ohne Allradantrieb, da es dann schon mal öfters zu Überschwemmungen kommen kann.

Private Shuttles:

Eine weitere Alternative sind die privaten Shuttles. Die Preise der Kleinbusse haben es jedoch in sich. Für eine Fahrt von Samara nach Santa Teresa musst du z.B 50 USD pro Person bezahlen. Falls du mehrere Fahrten mit den Shuttles zurücklegst, bist du dann tatsächlich fast günstiger mit dem Mietwagen dran.

Uber:

Für kurze Strecken zwischen A nach B empfehle ich dir Uber! Wie in anderen Ländern auch ist das Unternehmen eine sichere und günstige Alternative für kurze Strecken.

Strände

Die Strände in Costa Rica unterscheiden sich nur gering. Die meisten Strände sind sehr naturbelassen und nur selten findet man Häuser, Strandbars oder Hotels direkt am Strand. Was wir sehr schön fanden! Viele Strände sind eingesäumt von Palmen oder Mangroven. Die schönsten Strände fanden wir um Puerto Viejo herum und in Samara. Der Punta Uva war wohl der schönste Strand für mich in ganz Costa Rica.

Weitere schönen Strände findest du auch rund um Santa Teresa und Uvita. Der fünf Kilometer lange Strand von Santa Teresa ist prädestiniert für lange Strandspaziergänge. Das Meer ist jedoch sehr wild in Santa Teresa und somit nicht unbedingt zum Baden geeignet. Perfekte Voraussetzungen allerdings für alle surfbegeisterten!

Santa Teresa

Sehenswürdigkeiten & Unternehmungen

Die größte Sehenswürdigkeit im Land ist wohl die unglaublich schöne Naturwelt, die das Land zu bieten hat. Durch unzählige Pflanzen- und Tierarten, die in Costa Rica vorkommen und des vielfältigen Ökosystems zählt Costa Rica zu den Ländern mit der größten biologischen Vielfalt der Erde. Das war auch der Hauptgrund, warum wir Costa Rica unbedingt besuchen wollten!

Allein mit der Beobachtung von wilden Tieren könntest du in Costa Rica wohl Monate verbringen. Dafür musst du nicht unbedingt in die Nationalparks, denn die meisten Tiere haben wir tatsächlich spontan bei Spaziergängen entdeckt. Trotzdem lohnt sich natürlich auch ein Ausflug in einen Nationalpark, denn dort siehst du viele Tiere gleichzeitig und in kurzer Zeit. Einer meiner Höhepunkte war der Cahuita Nationalpark an der Karibikküste. Diesen Park haben wir als am wenigsten touristisch empfunden und wir haben dort auch die meisten Tiere entdeckt. Ansonsten ist der Klassiker der Manuel Antonio Nationalpark im gleichnamigen Ort. Der Corcovado Nationalpark auf der Halbinsel Osa im Südwesten des Landes, ist hingegen eher etwas für Abenteurer. Diesen Park kannst du ausschließlich mit Guide besuchen, dafür ist er um einiges weniger frequentiert als der Manuel Antonio. Tiere, die du höchstwahrscheinlich im Land sehen wirst sind: Faultiere, Tukane, Aras, Waschbären Nasenbären, verschiedene Arten von Affen (Brüllaffen, Klammeraffen, Kapuzineraffen, Totenkopfaffen) und Schlangen. Wenn du Glück hast, auch Pumas, Jaguare, Krokodile und Nabelschweine.

Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die vielen Vulkane, Wasserfälle und natürlichen Pools in Costa Rica. Um La Fortuna findest du einige schöne Wasserfälle, wie zum Beispiel den Tenorio Wasserfall im gleichnamigen Park. Dort kannst du beobachten, wie zwei Flüsse zusammenfließen und sich dadurch eine wunderschöne türkise Farbe bildet. Ansonsten offenbart La Fortuna noch wunderschöne Aussichten auf den Vulkan Arenal und bietet einige tolle Ausflugsziele, wie zum Beispiel den Nationalpark Arenal und den Hängebrückenpark „Mistico Arenal Hanging Bridges Park“. Rafting, Ziplining und Canyoning sind weitere Aktivitäten, mit denen du dir in La Fortuna die Zeit vertreiben kannst!

In Tortuguero auch der „Amazonas von Costa Rica“ genannt, erwartet dich eine wunderschöne und einzigartige Lagunenlandschaft, die ausschließlich mit dem Boot oder kleinen Propellermaschinen erreichbar ist. Von September – November hast du die Chance dort Schildkröten beim Schlüpfen zuzusehen. Im gleichnamigen Nationalpark siehst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Kaimane und verschiedene Vogelarten. Das kleine Dorf wird fast ausschließlich vom Ökotourismus finanziert und ist so ganz anders als der Rest des Landes! 

An der Costa Ballena rund um Uvita und Dominical erstreckt sich Costa Ricas zentrale Pazifikküste. Dort findest du den Nationalpark Ballena, in welchem du zwischen Juli – Oktober und Dezember – Februar Wale beobachten kannst.

Costa Ballena

Wir waren leider zur falschen Zeit dort, haben den Park aber trotzdem besucht. Wenn du schon mal in der Ecke bist, bietet es sich noch an, die Nauyaca Wasserfälle und die Uvita Wasserfälle zu besuchen! Ein paar wilde Strände gibt’s dort auch zu entdecken!

Samara an der Pazifik Küste ist der perfekte Ort für dich, wenn du gerne Surfen lernen, oder einfach nur ein paar Tage am Strand relaxen möchtest. Wir haben uns ein bisschen in Samara verliebt und blieben direkt 2 Wochen dort. Unglaublich viel gibt es dort nicht zu erleben, jedoch hat uns die Umgebung und der Strand einfach sehr gut gefallen!

An der Karibikküste im ehemaligen Fischerdorf Puerto Viejo findest du ein alternatives Hippie Örtchen. Puerto Viejo empfanden wir als sehr facettenreich. Morgens wirkte der Ort fast schon verschlafen und idyllisch. Als wir dann die ersten Surfer im Wasser beobachteten und nebenbei unser Frühstück genossen haben, erwachte der Ort langsam . Gegen Mittag wird es dann immer geschäftiger in den Straßen und es kann schon mal etwas hektischer zugehen auf den Straßen. Abends steigt dann die ein oder andere Sause am Strand und du kannst dir mit Livemusik und dem ein oder anderen Bier die Zeit vertreiben. Reggaetöne begleiten dich durch den Tag und generell ticken die Uhren dort ein wenig langsamer.

Sicherheit

Costa Rica zählt zu den sichersten Länder in Zentralamerika. Ich würde es bezüglich der Sicherheit sogar mit Europa vergleichen. Wir haben uns in keinem einzigen Ort unsicher gefühlt in Costa Rica. In San Jose gibt es einige Ecken, wo du tagsüber auf deine Wertsachen aufpassen solltest. Jedoch verschlägt es dich normalerweise als Tourist nicht in diese Ecken. An einigen Stränden rund um Uvita herum kommt es schon mal zu Diebstählen am Strand, jedoch nur wenn Gegenstände unbeaufsichtigt liegen gelassen werden. Zu solchen Diebstählen kommt es durchaus auch in Europa. Von daher, wie immer nicht zu gutgläubig unterwegs sein, dann brauchst du dir in Costa Rica absolut keine Gedanken zu machen 🙂

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