Peru ist das drittgrößte Land in Südamerika und beherbergt einige tolle Sehenswürdigkeiten. Pazifikküste im Westen, Amazonasgebiet im Nordosten, wüstenartige Landschaften, faszinierende Kulturen, Gletscherseen und die gewaltige Aden, welche sich durchs Land ziehen, machen Peru zum idealen Reiseziel für alle Abenteurer. Peru war unser neuntes Land auf unserer Weltreise und hat uns körperlich teilweise an unsere Grenzen gebracht. In keinem anderen Land sind wir so viel gewandert und kein anderes Land hat uns mit seiner bunten, kulturellen Vielfalt so sehr begeistert!
Rainbow Mountains
Die berühmten Rainbow Mountains (spanisch Montana de Colores) in der Nähe von Cusco sind mit ihren 5200 Metern Höhe mehr als halb so hoch wie der Mount Everest.
Aber nicht nur die Höhe ist beeindruckend, auch das wunderschöne Farbenspiel ist einzigartig. Der Grund für die farbenfrohe Färbung ist auf eine mineralogische Zusammensetzung zurückzuführen. Für die Einheimischen gelten die Berge als heilig und der Weg bis zum Aussichtspunkt ist nicht ganz ohne, da die Luft ziemlich dünn wird, je höher du wanderst.
Die Wanderung unternimmst du am besten mit einer geführten Tour, die du direkt in Cusco vor Ort buchst. Wir haben für unsere Tour inklusive Transfer, Guide, Eintrittspreis, Frühstück und Mittagessen 90 S (ca. 18,50 €) p.P bezahlt (Stand August ´21). Die Wanderung nach oben dauert circa 1,5 – 2 h, je nachdem wie du mit der weniger werdenden Sauerstoffzufuhr zurechtkommst. Die Rainbow Mountains gehören für mich in Peru zu meinen Top-Highlights!
Paracas
Der Küstenstreifen Paracas ist das älteste Naturschutzgebiet von Peru und beherbergt eine Menge toller Pflanzen- und Tierarten. Wir haben dort mit einer geführten Bootstour zur Islas Ballestas z. B. Flamingos, Delfine, Humboldt-Pinguine, Pelikane und Robben gesehen.
Die Islas Ballestas werden auch gerne als die „Galapagos für Arme“ bezeichnet. Zum einen ist die Anreise viel günstiger und zudem sieht man leider bei weitem nicht so viele Tiere, wie auf den Galapagos Inseln, daher der Spitzname. Ein Besuch lohnt sich definitiv und sollte auf deiner Reise durch Peru nicht fehlen! Für die Bootstour + einer Bustour durch den Park an Land inkl. Eintrittspreise haben wir 67 S (ca. 13,90 €) p.P. bezahlt (Stand August ´21).
Cusco
Cusco, das ehemalige Inka-Reich, ist heute eine der bekanntesten Städte in ganz Peru. Wir haben insgesamt 10 Tage in Cusco verbracht und von dort aus einige tolle Tagestouren gestartet! In Cusco darfst du dir auf keinen Fall die vielen Aussichtspunkte entgehen lassen. Tolle Aussichtspunkte findest du z.B. an der Cristo Blanco Statue, dem Areal “ Q’enqo Chico“ und vom San Blas Mirador der sich im charmanten Stadtteil San Blas befindet, meinem absoluten Lieblingsviertel in Cusco!
In San Blas gibt’s außerdem eine Menge Künstler, enge Gassen, Cafés und die besten Lokale, wenn’s um’s Essen geht. Beispielsweise befindet sich dort das „Greenpoint“, in welchem du schick vegan essen gehen kannst, oder der Burger Laden „Chakruna“, in welchem es leckere vegane Burgervariationen gibt. In der Markthalle in San Blas kannst du außerdem bei „Govinda Lila“ super günstiges veganes Menü del Dia essen. Lila ist eine super liebe ältere Dame, die zusammen mit ihrem Sohn die kleine Garküche betreibt. In Cusco lohnt sich auch eine Wanderung zum Mondtempel „Templo de la Luna“, wo eine spektakuläre Landschaft auf dich wartet und du mitunter mystische Zeremonien miterleben kannst. Vom Stadtteil San Blas aus wanderst du circa 1h bis zu den Ruinen.
Von Cusco aus bieten sich folgende Touren an: Rainbow Mountains, Salt Mines von Maras, Moray und auch Machu Picchu erreichst du von Cusco aus.
Laguna Paron
Auf 4200 Metern Höhe befindet sich diese wunderschöne Lagune, mitten in den Anden von Peru im Nationalparks Huascarán. Wir haben die Laguna Paron, wie auch die Laguna 69 von Huaraz aus besucht. Schon die Anfahrt zur Laguna Paron ist ein absolutes Erlebnis, wenn sie mir auch etwas auf den Magen geschlagen hat. Reisetabletten sind auf jeden Fall immer eine gute Begleitung in Peru 🙂 Die Laguna ist umgeben von schneebedeckten Berggipfeln und in Kombination mit der blauen Farbe gleicht der Anblick wirklich einem Postkartenidyll.
Die hellblaue Farbe entsteht übrigens durch einen erhöhten Kalkanteil im Wasser. Schau dir die Lagune unbedingt auch vom Aussichtspunkt an. Der Aufstiegt dauert nur circa 30 Minuten und ist nicht wirklich anstrengend. Einer der Berge, die du vom Aussichtspunkt aus siehst ist der bekannte Berg „Artesonraju“, welcher als Vorlage für das Logo der Paramount Pictures verwendet wurde. Die Laguna Paron erreichst du am besten mit einem Touranbieter (Tagesausflug). Kosten: 55 S (ca. 11,30 €) p.P (Stand August ´21).
Laguna 69
Der Laguna 69 liegt im Nationalpark Parque Nacional Huascaran und ist zweifelsohne einer der schönsten Orte, die ich jemals gesehen habe. Um die wunderschöne Laguna 69 zu erreichen, steht dir eine anstrengende Wanderung bevor. Die Wanderung bietet dir eine landschaftliche Vielfalt aus Wasserfällen, Gletschern und wunderschönem Bergpanorama, sodass die Anstrengung sich wirklich mit jedem Schritt lohnt!
Du startest auf 3900 Höhenmetern und wanderst kontinuierlich bergauf, bis du auf 4680 Höhenmetern dein Ziel erreicht hast. An der Laguna 69 angekommen, wird dich die Schönheit dieses Ortes einfach nur überwältigen. Der Preis für die Tagestour von Huaraz aus liegt bei 80 S (ca. 16,50 €) für Transfer, Guide und Eintrittspreis (Stand August ´21).
Huacachina
Huacachina bedeutet übersetzt so viel wie „die weinende Frau“. Der Legende nach soll die Lagune in Huacachina aus den Tränen einer Frau mit grünen Augen entstanden sein, die um den Tod ihres geliebten Mannes weinte.
Was sich erstmal ziemlich romantisch anhört, ist in Wirklichkeit eine wahre Touristenhochburg. Eigentlich hat man das Gefühl, dass dieser Ort ausschließlich für Touristen erschaffen wurde. Für uns war das jedoch nicht so tragisch, denn die Aussicht zum Sonnenuntergang von hoch oben hat uns die vielen Menschen drumherum schnell vergessen lassen. Einfach nur magisch!
Da der Ort Huacachina wie gesagt sehr überlaufen ist, empfehle ich dir zur Übernachtung den naheliegenden Ort Ica, der sich nur eine kurze Tuk Tuk Fahrt von Huacachina entfernt befindet und viel authentischer ist. Rundum Ica befinden sich übrigens auch die ältesten Weingüter von Peru, welche auch einen Besuch wert sein sollen!
Arequipa
Arequipa, die „weiße Stadt“ hat uns mit dem historischen Zentrum und den vielen wunderschönen kolonialen Häusern auf Anhieb gefallen. In Arequipa haben wir hauptsächlich gut gegessen und entspannt. Unser Lieblingslokal war das preiswerte, vegane Restaurant PRANA.
Ansonsten haben wir es ziemlich ruhig angehen lassen, da es unsere erste Stadt in den Anden war. Stichpunkt Höhenkrankheit. Wir wollten erstmal schauen, wie unser Körper so mit der Höhe klarkommt und ihm nicht zu viel zumuten. Du fragst dich, was es in Arequipa zu sehen gibt? Der „Plaza de Armas“ war unser Lieblingsplatz in Arequipa. Einfach ein perfekter Ort, um in der Sonne zu sitzen und das bunte Treiben zu beobachten! Das ehemalige Kloster Santa Catalina ist außerdem ein sehr beliebter Sightseeing Spot in Arequipa. Viele Reisende kommen nach Arequipa, um einen Ausflug zum Colca Canyon zu unternehmen. Da wir frisch aus den USA kamen und dort einige Canyon besucht hatten, haben wir jedoch auf diese Tour verzichtet.
Titicacasee
Der Titicacasee ist das höchstgelegene schiffbare Gewässer der Welt. Er befindet sich 3812 Meter über dem Meeresspiegel. Hört sich ziemlich spektakulär an. Ich muss jedoch zugeben, dass der Titicacasee mich nicht ganz so umgehauen hat, wie erwartet, zumindest die Seite vom See, die sich in Peru befindet! Zur Erklärung: Der westliche Teil vom Titicacasee befindet sich in Peru und der östliche Teil liegt in Bolivien. Der bolivische Teil des Sees soll um einiges schöner sein. Unser Ausgangspunkt war Puno, ein Ort, der nicht unbedingt mit Schönheit glänzt. Jedoch konnten wir dort in das traditionelle Leben der Peruaner eintauchen, was wiederum spannend war! In Puno solltest du unbedingt einen Ausflug zu den schwimmenden Uro Inseln machen.
Diese sind nämlich der Grund, warum der Titicacasee es überhaupt in diesen Blogpost geschafft hat 😀 Das Besondere an den Uro Inseln ist, dass sie komplett aus getrockneten Schilf bestehen. Auf den Uros lebt ein indigenes Volk, welches das Schilf alle 20 Tage erneuert, um die Inseln vor dem Untergehen zu bewahren. Die Einwohner leben hauptsächlich vom Fischfang und mittlerweile auch vom Tourismus.
Wir fanden den Einblick in die Lebensweise der Uros sehr spannend, wenn wir auch das Gefühl hatten, dass einige Uros nur noch wegen des lukrativen Tourismus auf den Inseln leben.
Salinas de Maras
Die Salzminen von Maras, auch das „Gold der Inkas“ genannt, befinden sich nur eine Autostunde von Cusco entfernt. Zu Inkazeiten war die Stadt Maras von hoher Bedeutung, da sie Salz für das gesamte Reich lieferte. Nun versorgen die Anwohner von Maras weiterhin die circa 4500 Becken.
Zum Glück ist es Touristen mittlerweile untersagt, in den Salzminen herumzulaufen. Der Anblick von den Aussichtspunkten ist nämlich viel schöner und die Salzminen werden dadurch nicht mehr verschmutzt! Wir haben die Salinas de Maras mit einer Tagestour von Cusco aus besucht. Die Tour zu den Salzminen wird aktuell nur in Kombination mit der Sehenswürdigkeit Moray angeboten.
Kosten: 115 S (ca. 23,70 €) für Transfer, Guide, Eintrittsgeld für Salzminen und Moray p.P. (Stand August ´21).
Machu Picchu
Die größte Sehenswürdigkeit im Land ist zweifelsohne das Weltwunder Machu Picchu. Die berühmte Inka-Stadt befindet sich inmitten der Anden und bietet beeindruckende Aussichten ins sogenannte Urubaba-Tal. Auf circa 2350 Metern Höhe hast du die Möglichkeit, die einstige Stadt der Inkas zu besichtigen und dir auf verschiedenen Ebenen die Füße zu vertreten. Plane deinen Ausflug nach Machu Picchu frühzeitig, denn die Eintrittskarten sind schnell vergriffen und die guten und preiswerten Hotels im kleinen Ort Aquas Calientes schnell ausgebucht. Mehr Infos zu deinem Machu Picchu Trip bekommst du in einem separaten Blogpost.
Höhenkrankheit in Peru
Ich hatte vorab wirklich viel Respekt vor der Höhe in den Anden. Generell trifft die Höhenkrankheit nur etwa 30% der Reisenden in Peru. Uns hat es zum Glück nicht erwischt, bis auf ein wenig Kopfschmerzen sind wir gut davon gekommen!
Falls du bald nach Peru reist, habe ich zur Vorbeugung diese 4 Tipps für dich:
- Plane genug Zeit zum Akklimatisieren ein! Heißt, am besten 2-4 Tage Ruhe, bevor du größere körperliche Anstrengung ausübst.
- Viel, viel Trinken! Empfohlen werden 4-6 Liter am Tag. Hört sich erstmal viel an, jedoch hat dein Körper ab bestimmten Höhenmetern auch viel mehr zu leisten.
- Mein absolutes Wundermittel zur Vorbeugung der Höhenkrankheit war außerdem Cocatee! Man liest viel darüber im Netz und ich war nicht direkt überzeugt davon und hatte zuerst etwas Bedenken. Im Nachhinein muss ich jedoch sagen, dass der Tee meinem Körper wirklich sehr unterstützt hat. Wir haben als Vorbeugung zur Höhenkrankheit ca. 1,5 Liter Cocatee pro Tag getrunken und auf fast allen Wanderungen Cocablätter gekaut. Den Tee und die Blätter findest du vor allem in Cusco und Huaraz in fast jedem Supermarkt.
- Letzter Tipp: Nimm möglichst viel kohlenhydrathaltige Nahrung zu dir, da diese weniger Sauerstoff verbraucht, als z. B. Fette und Eiweiss!
Danke für die tollen Eindrücke liebe Karo. Ich möchte schon sooo lange mal nach Südamerika, am allermeisten hat es mir ja Chile angetan, aber dein Bericht und die tollen Fotos machen auch richtig Lust, Peru zu bereisen 🙂
Liebe Grüße
Kerstin
Hi Kerstin!
Freut mich sehr, dass dir mein Blogpost über Peru gefällt 🙂 Chile steht auch ganz weit oben auf meiner Bucket-List! Generell möchte ich noch viel mehr von Südamerika bereisen!
Liebe Grüße
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