Romantische Landschaften, mittelalterliche Dörfer, interessante Städte und ausgezeichneten Wein… Die Toskana hält einige Höhepunkte bereit! Da wir nicht allzu viel Zeit an diesem wunderschönen Fleckchen hatten, haben wir uns ausschließlich auf die nördliche Toskana konzentriert, welche sich mitten durchs Chianti Weingebiet zieht. Der Norden ist umgeben von Zypressen, Olivenhainen und unzähligen Weinreben. Die Landschaft hat mich vom ersten Moment an begeistert und in gewisser Weise auch sehr entschleunigt.
Wir wohnten in der Nähe von Florenz, genauer gesagt in Empoli und erkundeten von dort aus die wundervolle Umgebung. Dazu gehörten die Städte Lucca, Pisa und San Gimignano. Des Weiteren besuchten wir noch kleinere Dörfer wie Vinci, San Miniato und Certaldo. Die Region ist perfekt für dich, wenn du zur Ruhe kommen möchtest und nebenbei ein paar Ausflüge in süße Dörfchen und charmante Städte unternehmen möchtest!
Pisa
Pisa war die erste Anlaufstelle für uns in der Toskana. Auf dem Weg von Cinque Terre (wo wir vorher waren) in die Toskana, lag Pisa genau auf der Hälfte unseres Weges nach Empoli. Da ich vorab schon gelesen hatte, dass Pisa nicht sonderlich sehenswert sein soll, haben wir uns in Pisa lediglich den schiefen Turm angesehen. Schon sehr skurril, beeindruckend und einzigartig, vor so einem schiefen 54 Meter hohem Turm zu stehen. In echt wirkt er übrigens noch viel schiefer als auf all den Fotos im Internet. Patrick und ich hatten ziemlich viel Spaß beim Posen mit dem Türmchen 🙂
Wusstest du, dass der Turm schon richtig alt ist? Die Bauarbeiten des Turms begannen im Jahr 1173 und wurden 1372 beendet. Grund für die Neigung ist ein unglücklicher Baufehler. Der Untergrund des Turms bestand damals aus Lehm und Sand, was sich nicht unbedingt als optimal für einen so schweren Turm herausstellte. Die Folge war dann, dass der Turm zur einen Seite einsackte. Über die Jahrhunderte neigte er sich dann immer mehr. Später wurden einige Tonnen Blei aufgeschüttet um den Turm vor dem Umstürzen zu bewahren. Heute ist er DIE Touristenattraktion in der Toskana und ich würde auf jeden Fall immer wieder hin fahren!
Tipp: Kostenlose Parkplätze findest du in der Via Pietrasantina, 56122 Pisa.
San Gimignano
San Gimignano war neben dem schiefen Turm in Pisa der touristischste Ort, den wir in der Toskana besucht haben. Die mittelalterlich Stadt aus dem 13. Jahrhundert auch „Stadt der Türme“ genannt, hat ihre Berühmtheit durch die 15 gut erhaltenen Türme erlangt.
Sie sind ein beliebtes Fotomotiv und auch ich fand, dass die Türmchen ziemlich nett anzusehen sind! Des Weiteren findest du um den „Piazza Cuomo“ viele Geschäfte die, die landesüblichen Spezialitäten anbieten. Die vielen mittelalterlichen Häuser sind auch sehr hübsch und fotogen.
Da San Gimignano auf einem Hügel erbaut wurde, genießt du von einigen Stellen aus einen unbeschreiblich schönen Ausblick auf die Gutshäuser und Weinanbaugebiete der Umgebung.
San Gimignano ist auf jeden Fall ein nettes Ausflugsziel! Jedoch solltest du schauen, zu welcher Uhrzeit du das Örtchen besuchst. Ich empfehle dir wie so oft, früh am Morgen 😉
Certaldo
Eine weitere mittelalterliche Stadt im Chianti Gebiet ist Certaldo. Das kleine Städtchen ist aufgeteilt in Ober- und Unterstadt. Die Oberstadt liegt wie der Name schon verrät, hoch oben auf einem Berg und beinhaltet eine nette Altstadt. Du erreichst sie entweder zu Fuß oder mit einer kleinen Zahnradbahn von der Unterstadt aus.
Oben angekommen findest du einige kleine Gassen und Cafes. Die Häuser in der Altstadt sind fast alle mit roten Ziegelsteinen erbaut worden und verleihen der Stadt so ein sehr einheitliches Bild.
Bisher scheint Certaldo übrigens nicht all zu beliebt zu sein bei den Touristen und so waren wir fast ganz allein unterwegs in den kleinen, verträumten Gassen.
San Miniato
Ein typisch toskanisches Dorf, welches auf 140 Metern Höhe erbaut wurde. Im Dörfchen bietet es sich an, das Kloster „San Francesco“ und die hübsche Kirche „Santa Caterina“ aus dem 13. Jahrhundert zu besichtigen.
Vom Turm „Torre di Federico II“ hast du einen fantastischen Panoramablick auf das Arno Tal und die Alpen. Ich konnte mich tatsächlich immer noch nicht an der wundervollen Landschaft sattsehen!
San Miniato ist außerdem berühmt für seinen weißen Trüffel. Auf den umliegenden Hügeln des Dorfes wachsen und gedeihen die edlen Pilze in rauen Mengen. Zum Ende eines jeden Jahres findet dort immer ein Fest für Trüffel Liebhaber statt. Das „Mostra Mercato Nazionale del Tartufo Bianco“ ist bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt. Wir waren leider einen Monat zu früh da, aber wer weiß, vielleicht ein guter Grund um noch einmal wiederzukommen?!
Vinci
Der Geburtsort von Leonardo da Vinci kommt mit seinen knapp 15 000 Einwohnern ziemlich verschlafen daher. Leider hatten wir in Vici zum ersten Mal nicht so viel Glück mit dem Wetter. Es war zwar nicht kalt aber es hat etwas geregnet.
Deshalb haben wir uns nicht all zu lange dort aufgehalten. Dennoch entdeckten wir auch in Vinci wieder viele tolle Aussichtspunkte auf die wunderschöne Landschaft der Toskana.
Ein Spaziergang auf dem Gelände des Schlosses „Castello die Conti“ lohnt sich auch unbedingt. Dort findest du unter anderem ein Museum, welches zu Ehren Leonardo da Vinci errichtet wurde.
Lucca
Die Stadt Lucca hat mir von unserer gesamten Nord Italien Reise mit am besten gefallen! Die Altstadt ist von einer alten Stadtmauer aus dem römischen Zeitalter umgeben. Die Stadtmauer von Lucca ist jedoch keine gewöhnlich Stadtmauer wie du sie kennst, sondern gleicht mit ihren 30 Meter Breite eher einer Promenade, auf der man spazieren, Radfahren oder einfach nur ein Päusschen einlegen kann.
Hinter der Stadtmauer verbirgt sich die Altstadt von Lucca, die genauso ist, wie ich mir eine typisch toskanische Stadt vorgestellt habe: Entspannt, gemütlich und mit vielen kleinen Gassen, in denen du dich wunderbar in das italienische Lebensgefühl hinein fühlen kannst – La Dolce Vita eben.
Zu den Sehenswürdigkeiten würde ich neben dem schönen Flair auf jeden Fall die Kathedrale „San Martino“ auf dem Piazza San Martino zählen und die Kirche „San Frediano“ mit ihrer einzigartigen Mosaikfassade.
Ein weiteres Must-see ist der berühmte „Piazza dell´ Anfiteatro“ jener Platz, wo sich einst das römischen Amphitheater befand.
Auf dem Marktplatz tummeln sich Geschäfte, Restaurants und kleine Cafe´s die all mögliche italienische Leckereien bereithalten…
Empoli
Empoli war unser Ausgangspunkt in der Toskana und liegt nur etwa 20 Kilometer südöstlich von Florenz entfernt. Das 47 000 Einwohner – Städtchen ist im Gegensatz zu Florenz sehr unaufgeregt und es verirren sich nur selten Auswärtige in die charmante Innenstadt. Der Stadtkern ist modern und bietet einige schöne und individuelle Geschäfte, die zu einem Stadtbummel einladen.
Empoli hat keine besonderen Highlights im petto, dennoch waren wir sehr froh darüber, dort gewohnt zu haben. Ansonsten wären wir wohl nie auf die Idee gekommen, mal in Empoli vorbei zu schauen. Was sich meiner Meinung nach aber auf jeden Fall lohnt! Empoli ist perfekt für einen entspannten Tag, den du fernab besonderer Sehenswürdigkeiten verbringen möchtest.
Für Kunstverliebte bietet Empoli auch das Museum „Museo della Collegiata di Sant’Andrea“, wo du toskanische Malereien aus dem 14.-17 Jh. von diversen Künstlern besichtigen kannst.
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Danke für die Hinweise und ein schönes Osterfest. Ich war schon sehr oft in der Toskana aber noch nie in Empoli. Mal schauen, ob es für das nächste mal reicht. Viele Grüße aus Berlin Susanne
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